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Triumph Trident 800: Powerspritze für Roadster

Von Bernhard M. Höhne
Ein Erprobungsmotorrad von Triumph, pilotiert von einem Fahrer in einer Lederkombi des Bolliger-Langstreckenteams, lässt Rückschlüsse auf die Markenstrategie der Briten in Roadster-Segment zu.

Die Triumph Trident 660 ist eine Erfolgsstory. Das Naked-Bike, das den traditionsreichen Namen im Jahr 2021 wiederbelebte, rundete das Angebot der Briten zunächst nach unten ab und stellt mittlerweile einen Eckpfeiler im Angebot der Marke aus Hinckley dar. Sie soll die Bedürfnisse eines breiten Kundensegments befriedigen, in das zuletzt auch Honda mit der Hornet 750 vorstieß.

Um die Lücke zu füllen, welche die ab 2026 teurere kommende Street Triple eröffnet, werden die Engländer ihr Angebot um eine weiteres preisgünstiges Mittelklasse-Bike ausweiten. Dazu bekommt der Naked-Allrounder Trident künftig die 798 ccm Hubraum messende Ausbaustufe des Triples eingepflanzt, die in der Tiger Sport 800 Premiere feierte.

In der Tiger Sport 800 leistet dieser Dreizylinder 115 PS, wesentlich mehr als die 81 PS der Trident 660. Diese Nennleistung wird sich auch in der neuen Trident, wenn überhaupt, nur minimal ändern. Die Kraftentfaltung wird etwas sportlicher abgestimmt werden als bei der tourentauglichen Schwester Tiger Sport.

Bezeichnet werden wird sie dann wohl folgerichtig als Trident 800. Kürzlich wurde in Spanien ein Erprobungsbike abgelichtet, das bei Tests vom Kawasaki-Langstrecken-Piloten Alex Toledo pilotiert wurde. Optisch zeigt der Triumph-Prototyp auf den ersten Blick nur wenige Überraschungen, denn das Design wird nur in Details verändert.

Auf den zweiten Blick jedoch fallen das kleine Windschild, der überarbeitete Scheinwerfer und der offenbar etwas größere Tank ins Auge, zudem der Motorspoiler, der so auch auf der Tiger Sport 800 zu finden ist. Optisch auffälligste Änderung jedoch ist die geänderte Auspuffanlage mit dem neu gestylten Auspuffendtopf. Die Trident 660 setzt hier, analog zum Unterschied zwischen Tiger Sport 660 und 800, auf einen Unterflurauspuff.

Am Fahrwerk gibt es ebenso Änderungen: So kommt nochmals eine andere Gabel zum Einsatz. Bereits beim kürzlich erfolgten Update der 660 wurde die Federung am Vorderrad überarbeitet. Es bleibt jedoch, sowohl bei 660 wie auch 800, bei einer nicht einstellbaren Gabel.

Die Bremsanlage wird aus der Tiger Sport 800 übernommen, was das Aus für die Nissin-Bremsen der 660 bedeutet. Von dieser übernimmt die 800 dafür Raddimensionen, die Felgen am gezeigten Prototypen stammen von der Triumph Street Triple 765. Da auf 2025 die Trident 660 mit Kurven-ABS und Schräglagen-abhängiger Traktionskontrolle aufgewertet wurde, dürfte auch die Trident 800 so ausgerüstet sein.

Damit lässt Triumph in seinem Modellangebot genug Raum für die 2026 ebenfalls kommende neue Street Triple. Diese wird dann mit einem voraussichtlich stark überarbeiteten und leistungsstärkeren Motor mit mehr Hubraum ausgestattet und konsequenter als sportliche Streetfighter positioniert, während sich die günstigere Trident 800 an die weniger ambitionierten Alltagsfahrer wenden soll. Dies eröffnet den Briten einen breiteren Kundenstamm und dürfte den Erfolg der Trident weiter ausbauen.

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