Nordschleife: Keine Touristenfahrten für Motorräder
Die Nürburgring Nordschleife gilt als schwierigste permanente Rennstrecke der Welt. Eine Rennstrecke im modernen Sinn ist die Nordschleife nicht, es fehlen Sturzräume, und Leitplanken stehen an vielen Stellen unmittelbar neben der Strecke. Es ist eher eine 20,8 km lange Landstrasse mit Einbahnverkehr und ohne Tempolimit durch den Eifelwald, mit 73 Kurven, Gefällen, Steigungen und Kuppen.
Bei den so genannten Touristenfahrten auf der Nürburgring Nordschleife befuhren strassenzugelassene Autos und Motorräder gemeinsam die auch «Grüne Hölle» genannte Strecke. Das war wegen der unterschiedlichen Fahrdynamik und Linienwahl nicht ungefährlich.
Touristenfahrten für Autos wird es weiterhin geben, doch für Motorradfahrer wird das Angebot stark eingeschränkt. 2025 sind vier ganztägige, geführte Trainings ausschliesslich für Motorräder geplant, weitere Möglichkeiten, mit dem Motorrad die Nordschleife zu befahren, wird es nicht geben. Die Daten: Motorrad Action Team 30./31. Juli, ADAC Doc Scholl 13./14. August. An diesen Trainings werden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt mit ähnlichem Fahrkönnen.
Touristenfahrten oder eben freie Trainings für Motorradfahrer wird es nur noch auf der 5,1 km langen Grand Prix Strecke geben. An diesen Trainings werden nur Motorräder auf die Strecke gelassen. 38 Termine für freie Trainings sind für die Saison 2025 geplant, zusätzlich bieten Speer Racing und Ducati4U Trackdays und Fahrtrainings auf dieser Strecke statt, die dem Sicherheitsstandard einer modernen Rennstrecke entspricht.
Ihr SPEEDWEEK-Autor, der sich erlaubte, im Rahmen von Touristenfahrten mit dem Motorrad genussvoll Benzin abzufackeln, erinnert sich selbstverständlich an nicht ganz ungefährliche Geschehnisse im Zusammenhang mit Überholvorgängen von halbschnellen und langsamen Autos. Die ganz schnellen Autofahrer sind ja nie ein Problem, die wissen, was sie machen und die sind auch mit der unterschiedlichen Linienwahl von Autos und Motorrädern vertraut.
So verdrücke ich ein Tränchen ob dem Verlust dieses Anachronismus in dieser vernünftig durchstrukturierten Welt, kann aber die Entscheidung von Nürburgring-Geschäftsführer Ingo Böder nachvollziehen.