Stephan Katt: «Damit macht man den Sport kaputt»
Stephan Katt (42) liebt die Kämpfe auf Gras und Sand
Am Samstag, den 11. September, wird im Reiterwaldstation zu Vechta unter Flutlicht die Deutsche Langbahn-Meisterschaft Solo ausgefahren. Mit dabei und zugleich zum Kreis der Titelanwärter zu zählen ist Stephan Katt. Der Neuwittenbeker, der nur vier Tage später 42 Jahre alt wird, freut sich seinen Worten nach «tierisch» auf die DM.
«Die Sandbahn in Vechta ist super anspruchsvoll», berichtet der Schleswig-Holsteiner aus seinem Erfahrungsschatz, «sie kann sehr glatt, aber auch sehr griffig sein. Ich freue mich auf jeden Fall darauf und ich fahre da nicht hin, um Dritter, Vierter oder Fünfter zu werden.» Das ist mal eine Ansage des Piloten mit der Startnummer 42, der in seiner sportlichen Vita je drei Deutsche- und Europameistertitel vorzuweisen hat und zudem mit dem deutschen Langbahn-Team sieben Mal Weltmeister wurde.
Katt ist in dieser Saison nur zwei Langbahnrennen gefahren, in Mulmshorn und in Pardubice. Wobei die Speedwaybahn in Tschechien dem Anspruch einer Langbahn ganz und gar nicht entspricht.
«Als reiner Langbahnfahrer war die Bahn in Pardubice beim Challenge für mich schwierig», klagt Katt im Nachhinein, «obwohl ich am Ende selbst dafür verantwortlich war, dass ich nicht besser abgeschnitten habe. Keine Frage, Pardubice hat eine super Bahn, es hat mir auch durchaus Spaß gemacht, aber das ist keine Langbahn. Wäre der Challenge wie geplant in Scheeßel gewesen, wäre alles sicher anders gelaufen. Ich verstehe auch nicht, warum der Challenge nicht in Werlte ausgetragen wurde, die sich als Ersatz für Scheeßel angeboten hatten. Mit so etwas wird der Langbahnsport kaputt gemacht.»
Und dass jetzt auch noch in Aussicht steht, die Team-Weltmeisterschaft in Posen auszutragen, also ebenfalls auf einer Speedwaybahn, macht Stephan Katt fassungslos. «Ich habe mit vielen Langbahn-Fans darüber gesprochen und die sind überhaupt nicht damit zufrieden, dass Langbahn-Prädikate auf Speedwaybahnen gefahren werden. Aber in Polen ist wohl dafür das Geld vorhanden, doch damit macht man den Sport kaputt.»
Der «Catman» jedenfalls fühlt sich persönlich auch ausgangs der 41 noch fit. «Solange ich mich gut und hungrig fühle, bin ich hoch motiviert dabei. Ich bin zudem immer optimistisch, zu meinem Leben gehört das Rennen fahren.»
Eines wurmt den Neuwittenbeker jedoch: «Klar, es ist ärgerlich, dass ich mich nicht für die WM 2022 qualifizieren konnte. Aber es geht für mich trotzdem weiter und ich bin fokussiert auf das, was jetzt kommt.»
Am Samstag, den 11. September, will Stephan Katt bei der DM in Vechta noch einmal in den Kampf um den Titel eingreifen. Einlass ins Reiterwaldstadion ist ab 13 Uhr, das Training im Rahmenprogramm (B-Lizenz Solo, Junioren B 125 ccm und Oldie-Gespanne) beginn um 14.30 Uhr, das Training der A-Lizenz um 15.30 Uhr. Nach der Fahrervorstellung ab 18.30 Uhr wird um 19 Uhr der erste Lauf gestartet.
Tickets müssen online erworben werden, eventuell werden verbleibende Restkarten an der Abendkasse erhältlich sein.