WM-Aus: Bernd Diener sagt Grands Prix wegen Corona ab
Bernd Diener verzichtet auf seinen Startplatz bei den beiden Grands Prix in Frankreich und Polen
Bernd Diener, einer der dienstältesten Motorrad-Rennfahrer der Welt, hat jetzt seine Teilnahme an den beiden einzigen Grands Prix dieser Langbahn-Saison abgesagt. Für den Oldie aus Gengenbach, der am 19. Juni 61 Jahre alt geworden ist, rückt Max Dilger aus dem benachbarten Lahr-Sulz nach.
«Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich fahren soll oder nicht», gab Bernd Diener im Gespräch mit SPEEDWEEK.com Einblick in seine Gemütslage, «aber das Risiko ist mir angesichts der Gefahren durch das Corona-Virus zu groß. Wenn man sich die steigenden Infektionszahlen in Frankreich ansieht, dann muss man damit rechnen, dass das Gebiet von einem Tag zum anderen als Risikogebiet angesehen wird. Was ist, wenn ich zurückkomme und urplötzlich in Quarantäne gehen muss? Ich bin berufstätig und muss zu Wochenbeginn wieder auf der Arbeit sein.»
Das Problem ist für Diener aber noch ein anderes: «Da haben sich so Gedanken in meinen Hinterkopf geschlichen. Was ist, wenn ich mich verletze und in Frankreich oder gar später in Polen ins Krankenhaus muss? O Gott o Gott. Wie wird man da behandelt, gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie? Nein, nein, die Gesundheit ist mir lieber. Obwohl ich mich wieder auf die WM gefreut habe.»
Auch die Umstände beim Europameisterschafts-Finale in Tayac, welches keine 50 Kilometer von Morizès entfernt ist, haben zu Dieners Entschluss, die WM nicht zu fahren, beigetragen. «Also von Hygieneregeln habe ich da nicht viel gesehen, die Zuschauer saßen und standen dicht an dicht.»
So sind an diesem Samstag, den 5. September, mit Stephan Katt, Lukas Fienhage und Max Dilger nur drei deutsche Fahrer in Morizès am Start. Beginn ist um 20.30 Uhr. Auch Vize-Weltmeister Martin Smolinski fehlt, denn der Olchinger kuriert noch seine Verletzungen vom Trainingssturz in Leipzig aus.