Daniel Spiller: Prima Vorstellung beim WM-Debüt
Daniel Spiller (15) bei seinem WM-Laufsieg in Vechta
Dem DMSB gehen die Fahrer in der Internationalen Lizenzklasse aus. Das Problem war beim vorletzten Langbahn-GP dieser Saison in Vechta unübersehbar. Max Dilger (33) verletzt, Stephan Katt (42) verletzt, Christian Hülshorst verletzt, Bernd Diener (63) zurückgetreten vom Sport, Jörg Tebbe (43) startete bei der Finnischen Meisterschaft, Martin Smolinski (37) ist gerade von seiner Hüft-OP wiedergenesen und hat in Cloppenburg ein erfolgreiches Comeback geschafft, Michael Härtel (24) und Erik Riss (wird am 13.9. 27) setzen auf ihre Speedway-Karriere.
Was bleibt? Mit Lukas Fienhage (23) wurde ein junger deutscher Fahrer Dritter in Vechta und ist vor dem abschließenden GP in Roden (NL) Viertplatzierter der WM. Der Langbahn-Weltmeister von 2020 und Team-Weltmeister 2017 wird auch weiterhin ein Hoffnungsträger für den DMSB und die Bahnsportfans hierzulande sein. Die in Vechta ins Feld gerutschten Fabian Wachs (23) und Jens Benneker (33) werden über eine etwaige Reservistenrolle wahrscheinlich nicht hinauskommen.
Da tauchte beim Grand Prix in Vechta ein neuer Name am internationalen Bahnsporthimmel auf, Daniel Spiller. Der 24-Jährige aus Vilsheim im niederbayerischen Landkreis Landshut, der ein Studium zum internationalen Wirtschaftsingenieur erfolgreich abgeschlossen hat, und in den Jahren zuvor beim Speedway im In- und Ausland unterwegs war, machte im Reiterwaldstadion mit guten Leistungen auf sich aufmerksam.
Der Wildcard-Pilot mit B-Lizenz fuhr schon im Training einen sauberen Strich und zeigte gleich in seinem ersten Heat, dass er die Konkurrenz nicht fürchtet. Er gewann den Lauf und ließ die beiden Niederländer Mika Meijer und Theo Pijper sowie den Dänen Jacob Bukhave, alle weiß Gott keine Schlafschafe, sicher hinter sich. Seinen zweiten Lauf beendete er als Dritter hinter den beiden Briten Zach Wajtknecht und Chris Harris.
Insgesamt hatte Spiller am Ende der Vorläufe neun Punkte auf seinem Konto und war bis dahin Achtbester im Feld. Im Hoffnungslauf (Last-Chance-Heat) wurden noch zwei Finalteilnehmer gesucht. Hier hatte der Bayer Pech mit einem Sturz in Kurve 1. «Danach musste ich auf das Ersatzmotorrad steigen, mit dem wir Probleme hatten» konstatierte Spiller später. Mit dem schlechteren Bike reichte es dann nur noch zum Hinterherfahren und im Trostfinale kam dann noch ein Gashänger dazu, wodurch Spiller aufgeben und ins Innenfeld rollen musste.
Vor zehn Jahren war Daniel Spiller schon einmal bei der 250er WM auf der Vechtaer Sandbahn gefahren. Das jetzige Rennen war erst sein zehntes auf einer Langbahn. Daher war er auch mit seiner Leistung «extrem» zufrieden. Spiller: «Ich konnte wichtige Erfahrungen sammeln und hoffe, dass das nicht mein letztes Rennen in der WM war.»
Am kommenden Sonntag fährt Spiller auch in Schwarme mit. Auf dem schwierig zu fahrenden Niedersachsenring geht es um die Deutsche Meisterschaft Solo. Spiller: «Wir erhoffen uns dort wie auch in Vechta nichts und werden dies als Erfahrung für den Umstieg in die A-Lizenz nutzen, vor allem, da dies erst mein zweites Rennen auf einer Grasbahn sein wird.»