Bernd Diener und Kim Kempa können wieder lachen
Kim Kempa und Bernd Diener
Zwei Generationen trafen sich mit Bernd Diener (63) und Kim Kempa (23) am Rande des Speedway-Spektakels in Cloppenburg. Der eine ist gerade in den sportlichen Ruhestand gewechselt, die andere ist erst halbwegs von einem bösen Sturz genesen.
Bernd Diener wurde in seiner langen Karriere 1999 Grasbahn-Europameister und ein Jahr später Deutscher Meister auf der Langbahn. Dazu errang der mittlerweile 63-jährige Schwarzwälder 2008 und 2012 mit der deutschen Auswahl die Team-Weltmeisterschaft und gewann dazu unzählige Rennen im In- und Ausland. Er holte im Laufe der Jahrzehnte Podestplätze en masse und war und ist bei den Langbahnfans hoch angesehen.
Noch im vergangenen Jahr war Diener GP-Teilnehmer und wollte das auch noch bleiben. Doch beim WM-Challenge 2021 stürzte der Gengenbacher beim WM-Challenge im tschechischen Pardubice ohne eigenes Verschulden und zog sich dabei einen Bruch des Oberschenkels zu. In Lauf 19 war der Brite Jake Mulford zu Sturz gekommen und hatte den späteren Gesamtsieger Max Dilger aus Lahr-Sulz mit zu Boden gerissen. Diener konnte Dilgers Motorrad nicht mehr ausweichen, er raste darüber und stürzte schwer. Sein Bike krachte am Ende noch auf sein rechtes Bein.
«Das war schon schade», sagte Bernd Diener in Cloppenburg zu SPEEDWEEK.com, «ich war so gut drauf, es hat bis dahin so einen Spaß gemacht und ich bin schon ein paar Wochen später wieder zur Arbeit gegangen, aber der Verlust an Muskelmasse war ziemlich groß und da habe ich im Laufe dieses Jahres beschlossen, den Stahlschuh an den Nagel zu hängen, damit ich in Zukunft ohne weitere Beschwerden leben kann.»
Die 40 Jahre jüngere Kim Kempa aus Obernkirchen hat bei ihrem Sturz als Beifahrerin des Briten Dave Carvill beim EM-Finale in Eenrum noch großes Glück im Unglück gehabt. Sie brach sich zwar das linke Handgelenk und den linken Daumen sowie den siebten Nackenwirbel, aber das nachfolgende Gespann der Briten Shawn Hughes/Louis Bennett hätte auch sie überrollen oder treffen können, mit viel, viel schlimmeren Folgen.
Bernd Diener sah man in Cloppenburg und einen Tag später beim Langbahn-Grand Prix in Vechta äußerlich nichts mehr von den Folgen seines Sturzes an. Kim Kempa dagegen hat nach der Operation in der Klinik in Groningen noch ein eingegipstes Handgelenk und trägt zur eigenen Sicherheit eine Halsorthese. Beide konnten jetzt schon wieder lachen. Bahnsport sei Dank.