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Martin Smolinski nimmt Stellung zu Rücktrittsgerücht

Von Ivo Schützbach
Martin Smolinski kann in Mühldorf zum zweiten Mal Weltmeister werden

Martin Smolinski kann in Mühldorf zum zweiten Mal Weltmeister werden

Am 17. September kann Martin Smolinski auf der 1000-Meter-Sandbahn in Mühldorf zum zweiten Mal Langbahn-Weltmeister werden. Wie es danach weitergeht, verriet er SPEEDWEEK.com.

Ein Punkt liegt Chris Harris vor dem sechsten und letzten Langbahn-GP am kommenden Sonntag in Mühldorf vor Lokalmatador Martin Smolinski. Da der Dritte Zach Wajtknecht bereits 26 Punkte Rückstand auf «Smoli» hat, ist die Ausgangslage klar: Harris oder Smolinski ist Weltmeister, wenn er das Rennen vor dem anderen beendet.

Seit Wochen geistert das Gerücht durch die Bahnsportszene, dies wäre die letzte Saison des 38-jährigen Smolinski, dem Langbahn-Weltmeister von 2018 und einzigen deutschen Gewinner eines Speedway-GP (Auckland 2014).

«Das ist völliger Quatsch», erzählte Martin SPEEDWEEK.com. «Geredet wird viel, dieses Jahr lief im Speedway-Sport nicht alles so, wie ich mir das vorgestellt habe. Seit meinem Unfall sehe ich einige Dinge auch aus einer anderen Perspektive. Ein anderer Mensch sitzt nach so einer Hüftoperation nicht nach einem Jahr auf dem Motorrad und fährt in der Weltspitze mit. In der Langbahn-WM kämpfe ich um den Titel und im Speedway gehöre ich zu den Top-32 und war im GP-Challenge – ich brauche mich in keiner Weise zu verstecken. Klar, es gibt es Momente, in denen ich mich frage, was später kommt. Aber mir macht der Sport immer noch sehr viel Spaß und ich kooperiere mit vielen Leuten auf sehr hohem Niveau. Ich kann noch Moped fahren. Ich habe in meinem Team immer gesagt, dass ich aufhöre, wenn ich hinterherfahre – das tue ich aber nicht.»

Mühldorf könnte zur Wiederholung von 2018 werden: Damals fand der letzte Grand Prix ebenfalls auf der bayerischen 1000-Meter-Bahn statt und Smolinski lag vor dem Rennen auf Gesamtrang 2, hinter dem Franzosen Dimitri Bergé. Tausende Anhänger der Nummer 84 bejubelten, wie Martin den Spieß rumdrehen und erstmals Champion werden konnte.

«Ich habe einen großen Vorteil», so Smolinski. «Egal, ob ich Erster oder Zweiter werde, für mich ist es ein Gewinn. Ich komme nach drei großen OP aus einer Verletzung zurück – aus dem Rollstuhl heraus in die Weltmeisterschaft. Für mich ist es ein Gewinn, mitfahren zu können und zu dürfen. Das darf man nicht vergessen. Und ich bin nicht der Gejagte, sondern der Jäger, das ist auch ein Vorteil. Mental bin ich sehr stark und bringe meine Leistung, wenn es darauf ankommt.»

Smolinski weiter: «Für die Fans und den Veranstalter ist die Ausgangslage vor Mühldorf super geil. Ich hätte es gerne ein bisschen anders. Hätte ich die Punkte, die ich im Finale in Herxheim durch den Ausfall verloren habe, wäre ich ein bisschen entspannter. Aber für den Sport ist es gut, das steht für mich im Vordergrund. Das wird eine gute Show. Mit Chris Harris habe ich einen sehr fairen, aber auch sehr harten Mann als Gegner, der mit dem Messer zwischen den Zähnen fährt. Der möchte auch gerne Weltmeister werden.»

Stand Langbahn-WM 2023 nach 5 von 6 Rennen:

1. Chris Harris (GB), 88 Punkte
2. Martin Smolinski (D), 87
3. Zach Wajtknecht (GB), 62
4. Kenneth Kruse Hansen (DK), 56
5. Romano Hummel (NL), 56
6. Josef Franc (CZ), 51
7. Jacob Bukhave (DK), 49
8. Lukas Fienhage (D), 47
9. Dave Meijerink (NL), 38
10. Hynek Stichauer (CZ), 37
11. Mika Meijer (NL), 30
12. Stephan Katt (D), 26
13. Theo Pijper (NL), 25
14. Gaetan Stella (F), 23
15. Erik Riss (D), 15
16. Stanislaw Burza (PL), 10
17. Tero Aarnio (FIN), 8
18. Jordan Dubernard (F), 5
19. Daniel Spiller (D), 5
20. Max Dilger (D), 4
21. Mathias Tresarrieu (F), 2
22. Jörg Tebbe (D), 1
23. Fabian Wachs (D), 0

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