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Nach WM-Niederlage: Chris Harris über seine Defizite

Von Manuel Wüst
Chris Harris: «Nummer 2 der Welt ist auch etwas»

Chris Harris: «Nummer 2 der Welt ist auch etwas»

Mit einem Punkt Vorsprung auf Martin Smolinski war Chris Harris zum letzten Langbahn-GP nach Mühldorf gereist. Am Ende des Renntags reichte es für den Engländer nur zu Silber hinter dem Lokalmatador.

Gleich im ersten Durchgang trafen Chris Harris und Martin Smolinski beim Showdown in Mühldorf aufeinander. Während Martin für seinen zweiten Platz hinter Kenneth Kruse Hansen drei Punkte schrieb, wurde Harris Letzter. Im folgenden Lauf schien Harris mit einem Sieg auf Kurs zu kommen, doch im dritten Durchgang fiel der Brite aus. «Wir hatten nicht den Speed in den Bikes, einmal ging der Vergaser runter», so Harris gegenüber SPEEDWEEK.com.

Ab dem Ausfall ging es für Harris, der sichtlich bemüht war den maximalen Speed aus dem Motorrad zu holen, nur noch darum, in den Last-Chance-Heat zu kommen, was mit einem Sieg im letzten Vorlauf knapp gelang.

Das System im Langbahn-GP sieht vor, dass die Top-3 nach den Vorläufen direkt ins Finale einziehen, die Fahrer auf den Positionen 4 bis 8 kommen in den Hoffnungslauf, aus welchem die zwei Ersten ins Finale aufrücken.

Da Harris und Smolinski vor Mühldorf nur ein Punkt trennte, war die Ausgangssituation eindeutig: Wer das Rennen vor dem anderen beendet, ist Weltmeister.

Vom schlechten blauen Startplatz kam Harris im Last-Chance-Heat nicht weit genug nach vorne und biss sich zunächst am Tschechen Hynek Stichauer die Zähne aus. Als er nur als Dritter über die Ziellinie rollte, war der WM-Titel dahin – denn Smolinski hatte sich direkt für das Finale qualifiziert. Sportlich fair gehörte Harris zu den ersten Gratulanten, die sich auf den Weg zur Box von «Smoli» machten, um seinem ehemaligen Teamkollegen bei den Coventry Bees zum Titel zu beglückwünschen.

«Wir hatten ein gutes Jahr und die Nummer 2 in der Welt zu werden, ist auch etwas», so Harris. «Ich gehe in den Wettbewerb, um zu gewinnen. Nach einem vierten, einem dritten und jetzt dem zweiten Platz in der WM hoffe ich, dass das kommende Jahr meines wird.»

Wo der 40-Jährige ansetzen muss, ist ihm bewusst. Harris: «Ich bin in diesem Jahr gut gefahren, auf den 1000-Meter-Bahnen tue ich mir aber immer schwer, da ich von den kurzen Speedwaybahnen komme. Aber auch dort habe ich Fortschritte gemacht und hoffe, dass ich daran nächstes Jahr anknüpfen kann.»

Ergebnisse Langbahn-GP Mühldorf/D:

1. Kenneth Kruse Hansen (DK), 21 WM-Punkte/14 Vorlaufpunkte
2. Martin Smolinski (D), 19/18
3. Romano Hummel (NL), 17/13
4. Zach Wajtknecht (GB), 15/18
5. Josef Franc (CZ), 13/13
6. Chris Harris (GB), 11/10
7. Hynek Stichauer (CZ), 10/12
8. Tero Aarnio (FIN), 9/12
9. Jörg Tebbe (D), 8/7
10. Dave Meijerink (NL), 7/7
11. Jacob Bukhave (DK), 5/7
12. Theo Pijper (NL), 4/6
13. Stephan Katt (D), 3/6
14. Mika Meijer (NL), 2/4
15. Gaetan Stella (F), 1/2

Last-Chance-Heat: 1. Josef Franc, 2. Kenneth Kruse Hansen, 3. Chris Harris, 4. Hynek Stichauer, 5. Tero Aarnio

Finale: 1. Kenneth Kruse Hansen, 2. Martin Smolinski, 3. Romano Hummel, 4. Zach Wajtknecht, 5. Josef Franc

Endstand Langbahn-Weltmeisterschaft 2023:

1. Martin Smolinski (D), 106 Punkte
2. Chris Harris (GB), 99
3. Kenneth Kruse Hansen (DK), 77
4. Zach Wajtknecht (GB), 77
5. Romano Hummel (NL), 73
6. Josef Franc (CZ), 64
--------------------------------------------------
7. Jacob Bukhave (DK), 54
8. Lukas Fienhage (D), 47
9. Hynek Stichauer (CZ), 47
10. Dave Meijerink (NL), 45
11. Mika Meijer (NL), 32
12. Stephan Katt (D), 29
13. Theo Pijper (NL), 29
14. Gaetan Stella (F), 24
15. Tero Aarnio (FIN), 17
16. Erik Riss (D), 15
17. Stanislaw Burza (PL), 10
18. Jörg Tebbe (D), 9
19. Jordan Dubernard (F), 5
20. Daniel Spiller (D), 5
21. Max Dilger (D), 4
22. Mathias Tresarrieu (F), 2
23. Fabian Wachs (D), 0

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