Richard Speiser: Im Forus-GP knapp am Finale vorbei
Richard Speiser kämpfte in Forus gegen den Schmerz
Ein Sturz vergangene Woche beim WM-Auftakt in Finnland, Prellungen am ganzen Körper und defektes Maschinenmaterial: Improvisation, das berühmte Zähne zusammenbeißen und Ehrgeiz waren bei Richard Speiser aus Börwang am Samstag angesagt, um im norwegischen Forus zu bestehen und im Kampf um die WM-Gesamtwertung nicht allzu viel Boden zu verlieren. «Adrenalin ist die beste Medizin», behauptete der 26-Jährige nach dem Rennen auf dem 1000-Meter-Oval und dankte ausdrücklich all seinen Fans, die ihn in der vergangenen Woche mit Genesungswünschen und Durchhalteparolen überhäuften: «Das hat mich so gepusht, dass ich mit 120 Prozent fahren konnte.»
Die waren auch notwendig, angesichts der Tatsache, dass die Motoren in Forus nicht ganz so funktionierten, wie der Langbahn-Vize-Weltmeister des Jahres 2011 dies gerne gehabt hätte: «Ich war auf der Geraden einen Tick zu langsam. Die Starts allerdings waren gut.»
Termin beim Arzt ist vereinbart
In Vorlauf 1 reihte sich Richard Speiser auf Rang 2 vor Martin Smolinski ein: «Cameron Woodward war zu flott unterwegs und siegte deutlich. Allerdings war der zweite Platz sicher und ungefährdet.»
Überraschend übernahm Richard Wolff in Speisers zweitem Rennen die Führung. Dahinter fighteten der bisherige WM-Leader Josef Franc und Speiser um die bessere Position: «Kurz vor dem Ziel ist mir Franc außen vorbeigefahren.»
Nach einem zweiten Platz hinter Weltmeister Joonas Kylmäkorpi folgte ein Laufsieg im vierten Vorlauf, der vor allem den Fans eine Menge spektakulärem Sport bot: «Vier Runden mit Körperkontakt, harten Bandagen und Rad an Rad – am Ende blieb ich vor Martin Smolinski.» Pech dabei: Ein Krümmerbruch machte den Umstieg auf ein anderes Motorrad notwendig: «Damit kam ich im letzten Vorlauf nicht so gut aus dem Start und wurde nur Dritter.»
Mit demselben Problem und Rang 4 beendete Speiser auch sein Halbfinale hinter Joonas Kylmäkorpi, Martin Smolinski und Jannick de Jong – und scheiterte knapp am Finale der besten fünf. «Unter diesen Voraussetzungen nach der vergangenen Woche bin ich schon ganz zufrieden», erklärte Speiser, der in der Gesamtwertung von Rang 12 auf Rang 9 kletterte. Nach den beiden skandinavischen Grands Prix wird sich Speiser nun in der Heimat erst einmal auskurieren: «Der Termin beim Arzt ist vereinbart und auch ein komplett neuer Motor ist in Arbeit. Die Richtung stimmt – und ich bin zuversichtlich.»
Ergebnisse Langbahn-GP Forus/N:1. Joonas Kylmäkorpi, FIN, 28 Punkte, 2. Akki-Pekka Mustonen, FIN, 20, 3. Jörg Tebbe, D, 22, 4. Richard Hall, GB, 17, 5. Cameron Woodward, AUS, 18, 6. Richard Speiser, D, 15. 7. Jannick de Jong, NL, 15, 8. Martin Smolinski, D, 15, 9. Josef Franc, CZ, 14, 10. Dirk Fabriek, NL, 11, 11. Stéphane Trésarrieu, F, 11, 12. Mathieu Trésarrieu, F, 9, 13. Richard Wolff, CZ, 9, 14. Theo Pijper, NL, 6, 15. David Howe, GB, 5, 16. Joel Nyström, S, 5, 17. Glen Phillips, GB, 5, 18. Matthias Kröger, D, 3, 19. Stephan Katt, D, 2, 20. Inge Bjerk, N, 1.
WM-Stand nach 2 von 6 Läufen:
1. Joonas Kylmäkorpi, FIN, 53 (25, 28), 2. Jörg Tebbe, D, 41 (19, 22), 3. Josef Franc, CZ, 40 (26, 14), 4. Jannick de Jong, NL, 36 (21, 15), 5. Martin Smolinski, D, 31 (16, 15), 6. Aki-Pekka Mustonen, FIN, 31 (11, 20), 7. Richard Hall, GB, 29 (12, 17), 8. Cameron Woodward, AUS, 27 (9, 18), 9. Richard Speiser, D, 24 (9, 15), 10. Stéphane Trésarrieu, F, 22 (11, 11), 11. Dirk Fabriek, NL, 20 (9, 11), 12. David Howe, GB, 20 (15, 5), 13. Mathieu Trésarrieu, F, 17 (8, 9), 14. Glen Phillips, GB, 15 (10, 5), 15. Matthias Kröger, D, 14 (11, 3), 16. Richard Wolff, CZ, 13 (4, 9), 17. Theo Pijper, NL, 11 (5, 6), 18. Stephan Katt, D, 9 (7, 2), 19. Joel Nyström, S, 5 (0, 5), 20. Aarni Heikkilä, FIN, 2 (2), 21. Inge Bjerk, N, 1 (1).