Rarität: Joonas Kylmäkorpi fährt Langbahn in Herxheim
Joonas Kylmäkorpi gewann als Einziger vier WM-Titel in Folge
Der Finne Joonas Kylmäkorpi, seit vier Jahren in der Langbahn-Weltmeisterschaft ungeschlagen, ist so selten auf der Langbahn am Start, dass man in seinem Rennkalender Langbahntermine an einer Hand abzählen kann. Abgesehen von der Weltmeisterschaft startet der Finne fast ausschließlich auf der kurzen Speedwaybahn.
Diese Tatsache soll nicht bedeuten, dass Kylmäkorpi kein vielbeschäftigter Rennfahrer ist. Der in Schweden geborene Finne startet in der polnischen (Lokomotive Daugavpils), schwedischen (Dackarna Mallila), deutschen (MSC Brokstedt) und britischen Speedwayliga (Eastbourne Eagles) und bestreitet sozusagen nebenbei die Rennen der Langbahn-Weltmeisterschaft.
Keinen anderen Fahrer zeichnete in den letzten Jahren solche Konstanz aus. Und wenn Joonas Kylmäkorpi einen schlechten Grand Prix fuhr, was enorm selten vorkam, heimste der Finne trotzdem genügend Punkte ein, um den Schaden in der Gesamtwertung gering zu halten und weiterhin auf WM-Kurs zu bleiben. Von 23 Grands Prix in den letzten vier Jahren gewann Kylmäkorpi zehn und beendete weitere sechs auf dem Siegerpodest.
Der Finne, der 2009 beim letzten Grand Prix in Herxheim unscheinbar seine Punkte einfuhr und am Ende des Tages Vierter wurde, begann erst 2000 auf der Langbahn an den Start zu gehen und gewann 2006 und 2007 jeweils Silber in der Weltmeisterschaft, ehe er 2010 den ersten von vier Weltmeistertiteln in Serie einheimste.
Ein einmaliges Kunststück, denn vor ihm gelang es lediglich Gerd Riss, die seit 1971 ausgetragene Langbahn-Weltmeisterschaft dreimal in Folge zu gewinnen. Mit seinen vier Titeln befindet sich der fliegende Finne mit 34 Jahren bereits unter den ganz großen Namen der Langbahnszene und hat schon mehr errungen als Egon Müller und Kelvin Tatum, die dreimal gewannen. In der Rangfolge der gewonnen Einzeltitel steht der Titelträger auf einer Stufe mit Karl Maier und Robert Barth, die ebenfalls vierfache Weltmeister sind.
Sollte es dem Finnen gelingen, einen fünften Titel einzufahren, würde er zum legendären Simon Wigg aufschließen. Weit in Front liegt Gerd Riss mit acht WM-Siegen.