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Michi Härtel nach Absage: «Diener hatte seine Chance»

Von Jan Sievers
Aus der Wildcard von Michael Härtel beim Langbahn-GP in Herxheim ist nichts geworden. Dass Bernd Diener (54) nun fährt, findet der Bayer schwach vom DMSB.

Deutschland hat beim Langbahn-GP in Herxheim einen Wildcard-Platz, der heiß umworben wurde. Viele Fahrer liebäugelten mit dem WM-Freilos beim gigantischen Langbahn-Erlebnis zu Himmelfahrt in Herxheim. Letztlich fiel die Wahl des DMSB auf den fast 55-jährigen Bernd Diener und nicht auf einen anderen Bewerber wie den 16-jährigen Michael Härtel.

«Ich persönlich finde es ganz schwach vom DMSB, dass Diener die Wildcard bekommen hat», sagte Härtel zu SPEEDWEEK.com. «Er ist über 50 und hat schon so oft seine Chance bekommen. Jeder weiß, dass Diener da seine Punkte fahren wird. Aber ums Treppchen wird er nicht mitfahren, von daher finde ich es nicht ganz so richtig. Dass ich sie nicht bekommen habe ist okay, aber andere hätten auch ihre Chance verdient. Ich habe im Winter gesagt, dass ich mich auf Speedway konzentrieren möchte und keine Langbahn-WM-Quali fahren. Der DMSB muss es ja wissen. Sie haben mir den zweiten Reserveplatz für Herxheim angeboten, doch dann lerne ich lieber für die Schule.»

Nach all dem Hickhack zwischen der FIM und dem DMSB bezüglich des Langbahn-GP ist es Diener zu gönnen, dass er seine WM-Chance bekommt. Als Sechster des Challenge in Mühldorf hätte der Badener automatisch auf Platz 1 der Substitute-Liste gestanden, doch stattdessen strich ihn die FIM ohne Angabe von Gründen.

Keine Antwort von der FIM

«Wir haben mit der FIM gesprochen, aber nie eine richtige Antwort bekommen, warum Diener gestrichen wurde», äußerte sich der DMSB-Bahnausschuss-Vorsitzende des Fachbereichs Langbahn Josef Hukelmann. «Es wurde so entschieden, hieß es. Wir haben Castagna und Bouin gefragt, ob sie mehr Länder haben wollen oder nur noch junge Leute. Eine schriftliche Antwort haben wir nicht bekommen. Aus sportlicher Sicht war die Entscheidung nicht korrekt. Im Bahnausschuss haben wir zusammen mit dem Veranstalter entschieden, Bernd Diener die Wildcard für Herxheim zu geben. Diener wohnt nur 100 km entfernt, es ist fast ein Heimrennen. Soll er nun, nur weil er über 50 ist und schnell Motorrad fahren kann, nie wieder WM fahren dürfen?»

Die Vergabe der Wildcard an Diener ruft einen Generationenkonflikt hervor. Soll man den jungen Wilden eine Chance geben oder doch den gestandenen arrivierten Rennfahrern?

Die erste Wahl für die Herxheim-Wildcard des DMSB fiel auf Martin Smolinski. «Der hat aber abgesagt, für ihn zählen nur Titel», so Hukelmann weiter. «Dass wir Michael Härtel haben, ist ein Traum für Deutschland. Er ist ein Riesentalent. Er ist aber auch erst 16 und wird seine Zeit noch haben. In zehn Jahren ist er erst 26, bis dahin kann er schon ein paar Mal Weltmeister sein. Er sollte aber auch nicht verbrannt werden.»

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