Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stephan Katt wurde noch nicht von der FIM benannt

Von Rudi Hagen
Stephan Katt vor Jannick de Jong in Balkbrug

Stephan Katt vor Jannick de Jong in Balkbrug

Stephan Katt hat sich durch die Absagen von Joonas Kylmäkorpi und Kai Huckenbeck für die Langbahn-WM 2016 qualifiziert. Aber weder von der FIM noch vom DMSB hat er bisher eine offizielle Bestätigung bekommen.

Die Saison 2015 war nicht die beste in der Karriere von Stephan Katt. Der 36-jährige Schleswig-Holsteiner wurde mit der deutschen Mannschaft Vize-Weltmeister in der Team-WM, fuhr in der Langbahn-WM meist hinterher und rangierte am Ende nur auf Platz 13. Im WM-Challenge in Werlte belegte Katt aber Rang 4. Die EM schloss der Neuwittenbeker ebenso mit Platz 3 ab wie die DM.

SPEEDWEEK.com sprach mit Stephan Katt über die vergangene und über die kommende Saison.

Wie denkst du in der Rückschau über deine Langbahnsaison 2015?

Es war ein bescheidenes Jahr für mich, es fing gleich mit drei Stürzen an. Dadurch bin ich mental schwach geworden, zum Schluss ging es mir aber wieder besser. Ich habe Rennen gewonnen und Rennen verloren. In der WM habe ich ordentlich einstecken müssen, damit war ich überhaupt nicht zufrieden. Mir fehlte einfach die mentale Stärke.

Es fing doch aber gut an mit Platz 2 in Balkbrug, oder?

Ja, in Balkbrug lief es ganz gut, aber dann hatte ich in Landshut diesen blöden Sturz. Zwei Tage später bin ich in England mit gebrochenen Rippen das EM-Halbfinale gefahren. Die Vorgänge in Scheessel mit dem Sturz vom Fabriek haben mich später ziemlich runtergezogen. Platz 3 beim EM-Finale in Staphorst war dann zwar kein Riesenerfolg, aber so schlecht war es dann auch nicht, obwohl ich ja schon dreimal Europameister war.

Was hast du dir für die Saison 2016 vorgenommen?

Von 2006 bis 2013 hatte ich jedes Jahr Erfolg, nur den Einzel-WM-Titel habe ich nicht geholt. Für 2016 habe ich meine eigenen Ziele, sie sind nicht hochgeschraubt, aber auch nicht niedrig. Ich will vor allem mein Potential ausschöpfen. Dazu habe den Winter über viel Fitness gemacht und bin sehr viel Motocross gefahren. Aber letztendlich entscheidet sich doch alles auf der Bahn beim Rennen.

Du hast dich über die Nachrückerliste für die Langbahn-WM 2016 qualifiziert. Hast du darüber schon eine Nachricht von offizieller Seite erhalten?

Nein, das habe ich nicht. Ich denke, das ist eine ganz, ganz schwache Nummer. Wenn man den Speedway-GP nimmt, MotoGP oder andere Serien, da sind Änderungen immer sofort online einzusehen oder man hat die Nachricht schnell im Postkasten. Aber hier ist nirgendwo ein Wort drüber verloren worden. Ende November war schon klar, dass ich zweiter Nachrücker bin. Im Dezember war dann klar, dass Joonas Kylmäkorpi und auch Kai Huckenbeck nicht fahren werden. Aber offiziell ist davon noch nichts bei mir angekommen. Beim Abschluss von Sponsorenverträgen ist das nicht gerade hilfreich. Eigentlich ist sowas undenkbar.

Setzt du dir Ziele für die WM?

Nein, ich versuche mein Potential auf der Bahn umzusetzen. Ich bin schon in der Weltspitze mitgefahren und ich weiß, das Potential dazu habe ich jetzt auch noch. Mir stinkt es gewaltig hinterher zu fahren, dazu habe ich überhaupt keine Lust.

Du fährst aber auch die Qualifikation für 2017 mit. Hast du Angst, dich nicht direkt zu qualifizieren?

Nein, ich fahre die Rennen gerne mit. Auch wenn ich wüsste, dass ich mich direkt für die WM qualifizieren würde, würde ich die Quali in Bielefeld und hoffentlich auch den Challenge mitfahren, denn der Markt für uns wird immer kleiner, es finden immer weniger Rennen statt. Ich starte auch beim EM-Semifinale in Mulmshorn.

Das Finale zur Deutschen Meisterschaft steht dann sicher auch wieder in deinem Terminkalender. Im vergangenen Jahr waren nicht alle deutschen Spitzenfahrer dabei. Was sagst du dazu?

Riss, Härtel und andere haben gesagt, sie wollten keine DM fahren. Ich persönlich bezeichne das als Schweinerei, weil das gegenüber einem Veranstalter, der eine DM ausfährt, verdammt unfair ist. Aber wenn es um WM-Läufe geht, dann stehen die ganz vorne an und sagen, sie wollen WM und Team-WM fahren. Irgendwie passt das nicht zusammen. Gegenüber dem Club in Bad Hersfeld war es letztes Jahr eine echte Schweinerei. Angesichts dessen, was der Club dort versucht hat auf die Beine zu stellen, was die für eine Arbeit geleistet haben, fand ich es unglaublich, wieviele da gefehlt haben.

Bereitest du dich körperlich auf die Motorradsaison vor?

Ja, ich war viel in Bayern und habe da sehr viel für meine Fitness getan und bin auch sehr viel Motocross gefahren. Das war aber nicht nur Arbeit für mich, nein, ich habe auch sehr viel Spaß dabei gehabt. Ich bin mit dem Motorrad groß geworden, das ist mein Leben, das ist mein Sport.

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