Martin Smolinski: «Man macht sich nicht nur Freunde»
Martin Smolinski
Er ist zurück. Zurück im Nationalteam der Deutschen und zurück in Marienbad: Martin Smolinski. Beides kann als gutes Omen gewertet werden. Mit Smolinski wurde das schwarz-rot-goldene Quartett 2010 und 2011 Team-Weltmeister. Zugleich fuhr der 32-jährige Olchinger 2011 auf dem 1000-Meter-Oval in Tschechien einen Grand-Prix-Sieg in Weltmeisterschaft ein und qualifizierte sich drei Jahre später als Zweiter im WM-Challenge für die Weltmeisterschaft 2015. Am 16. Juli will Smolinski im tschechischen Marienbad zwei Dinge: Weltmeister werden und sich als Jawa-Werksfahrer auch selbst bestens präsentieren.
Im Speedway hat sich Smolinski mit seinem siebten Platz beim WM-Semifinale am vergangenen Wochenende in Lonigo/Italien die Tür für den Einzug in den Grand Prix 2017 offen gehalten – und gehört damit auf dem kürzeren Oval zu den 30 besten Piloten der Welt. Dass er auch auf der Langbahn zu den Top-Fahrern zählt, bewies er nicht zuletzt in Mühldorf eindrücklich. Als Wildcard-Fahrer wurde er beim ersten Grand Prix Zweiter hinter Erik Riss. Dass Teammanager Josef Hukelmann Smolinski die Kapitänsrolle übertragen hat, liegt nicht zuletzt an dessen langjähriger Erfahrung im Bahnsport. «Für mich ist es eine Anerkennung, auch wenn man sich als Kapitän nicht immer Freunde macht», sagt Smolinski. «Im Langbahn-Team herrscht ein guter Zusammenhalt.»
Gemeinsam mit Jörg Tebbe, Michael Härtel und Stephan Katt will Smolinski in Marienbad möglichst goldenes Edelmetall holen. Auch wenn er weiß: «Die Titelchancen stehen fifty-fifty. Jede der sechs Nationen kann Weltmeister werden.»
In der Tat haben 2013 die Niederländer und 2015 die Briten den Deutschen die Suppe versalzen und ihrerseits den Titel geholt. Auch die Franzosen und Finnen haben in der bislang neunjährigen Geschichte der Langbahn-Team-WM schon Medaillen mit nach Hause genommen. Lediglich die Tschechen fanden sich bislang nicht auf dem Podest wieder. Dies kann sich 2016 allerdings durch den Heimvorteil ändern. «Wichtig ist, dass wir keine Nuller fahren und kontinuierlich punkten», sagt Smolinski. Gefahren wird jeweils zu dritt und gegen alle Nationen einmal.