Deutschland auf «Mission Gold»
Jörg Tebbe (vorne) fährt erstmals im Nationalteam
Teammanager Josef Hukelmann freut sich auf das Unternehmen Titelverteidigung auf dem 1000-Meter-Oval, der MSC Eichenring Scheessel auf spannende Wettkämpfe und viele Zuschauer anlässlich seines 60-jährigen Bestehens.
«So kurz vor dem Wettbewerb ist die Anspannung immer gross», beschreibt Hukelmann seine derzeitige Gemütslage. «Wie in den Vorjahren haben wir auch in diesem Jahr viel Respekt vor den Gegnern, vor allem vor dem starken finnischen Team um Weltmeister Joonas Kylmäkorpi und GP-Pilot Aki Pekka Mustonen. Aber auch die Tschechen mit WM-Fahrer Josef Franc und Langbahn-Newcomer Alex Dryml sind neben den Mitfavoriten Niederlande und Frankreich nicht zu unterschätzen. Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst. Alle Nationen haben nachgelegt und sind stärker geworden.»
Vier Mal ging die Team-Weltmeisterschaft bislang über die Bühne. Vier Mal gelang dem deutschen Team die «Mission Gold». Hukelmann freut bei der fünften Auflage des noch jungen Wettbewerbes des Motorsportweltverbandes FIM vor allem eine Tatsache: «Zum ersten Mal sind wir nach vier 500- bis 600-Meter-Bahnen auf einem richtigen Langbahn-Oval mit 1000 Metern unterwegs.»
Richard Speiser (Börwang), Jörg Tebbe (Dohren) und Martin Smolinski (Olching) werden das Team um Kapitän Stephan Katt (Neuwittenbek) bilden. Mit allen vier Fahrern hat Hukelmann noch in der vergangenen Woche Gespräche geführt, sie auf den Team-Wettbewerb eingeschworen: «Ganz wichtig ist mir, dass wir als wirkliche Mannschaft auftreten, dass jeder für jeden kämpft und jeder für jeden da ist. Es spielt keine Rolle, wer am Ende die Punkte schreibt. Entscheidend ist, dass wir sie auf dem deutschen Konto verbuchen.»
Stephan Katt (31) wird bei seiner vierten Team-Weltmeisterschaft erstmals die Kapitänsrolle übernehmen. Hukelmann: «Er ist derjenige mit der grössten Erfahrung, und er war 2011 verdammt schnell, auch wenn er mit einigen Ausfällen Pech hatte.»
Erstmals mit im Team-WM-Boot ist Jörg Tebbe. Der 32-Jährige fährt seine bislang beste WM-Saison, verbuchte zwei dritte Grand-Prix-Plätze in der aktuellen WM und gilt als Spezialist für lange Bahnen. «Ich traue ihm gerade in Scheessel sehr viel zu und glaube, dass er seine Leistung bringen wird», sagt Hukelmann.
Leistung hat auch Martin Smolinski bereits gezeigt. 2010 war er erstmals im deutschen Nationalmannschafts-Team, qualifizierte sich im selben Jahr für die Langbahn-WM und gewann in diesem Jahr mit Marienbad und Marmande als einziger Fahrer zwei Grands Prix. Hukelmann: «Smolinski ist sauschnell unterwegs. Er fährt mit viel Ehrgeiz und einem grossen Kämpferherz.»
Gemeinsam mit Speiser gehört Smolinski zur jungen Garde, die Hukelmanns Ansicht nach in die Verantwortung genommen werden sollen. Dennoch gilt: «Es werden wie in den vergangenen Jahren auch in jedem Fall alle vier Fahrer zum Einsatz kommen.»
Mit der Team-WM am Sonntag (13 Uhr) feiert der MSC Eichenring Scheessel sein 60-jähriges Bestehen. Und wenn alles nach Plan läuft, auch den fünften Titel des erfolgsverwöhnten Team Germany.