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Herzlichen Glückwunsch: Kelvin Tatum ist 60 Jahre alt

Von Manuel Wüst
Kelvin Tatum 1995 auf seiner Fahrt zum WM-Titel auf der Langbahn in Scheeßel

Kelvin Tatum 1995 auf seiner Fahrt zum WM-Titel auf der Langbahn in Scheeßel

Kelvin Tatum feiert am heutigen 8. Februar seinen 60. Geburtstag. Auf der Sandbahn wurde der Brite dreimal Weltmeister und blieb nach seiner aktiven Karriere dem Sport am Mikrofon als Kommentator verbunden.

Kelvin Tatum erblickte am 8. Februar 1964 in Epsom, südlich von London gelegen, das Licht der Welt. Zu Beginn der 1980er Jahre kam der junge Brite zum Speedway und fuhr ab 1983 in der britischen Liga für die Wimbledon Dons. Seine ersten aktiven Erfahrungen im Speedway hatte er vorher in Hackney gemacht.

Bereits im Jahr 1985 stand Tatum in Bradford zum ersten Mal in einem Speedway-Weltfinale. Bis 1992 war er sieben Mal fürs Weltfinale qualifiziert, nur 1987 war er nicht im Finale der besten Speedwayfahrer dabei. Alle Weltfinale schloss der Brite in den Top-Ten ab.

1986 feierte Tatum in Königshütte (Chorzow) seinen größten Erfolg mit WM-Bronze hinter den Dänen Hans Nielsen und Jan O. Pedersen. Weitere Podestplätze gelangen dem Briten im Speedway und auch in den Team- und Paarwettbewerben mit zahlreichen Silber- und Bronzemedaillen, sowie dem Gewinn der Mannschaftsweltmeisterschaft im Jahr 1989 mit Jeremy Doncaster, Simon Wigg, Paul Thorp und Simon Cross.

Noch erfolgreicher als auf der Speedwaybahn war Kelvin Tatum auf der Langbahn unterwegs, wo er neben WM-Medaillen auch zahlreiche bedeutende Trophäen in Deutschland gewann. 1994 bestritt Tatum in Marienbad sein erstes Langbahn-WM-Finale und wurde nach einem Ausfall im ersten Lauf Gesamt-Elfter.

Im Jahr darauf, 1995, wurde der Engländer in Scheeßel überraschend Weltmeister, nachdem er das Stechen gegen den fünffachen Champion Simon Wigg gewonnen hatte. In den folgenden zehn Jahren gehörte Tatum auf der Langbahn immer zu den Besten. 1998 und 2000 war er hier ebenfalls die Nummer 1 der Welt. 2004 führte Tatum im Endlauf beim Saisonfinale in Plymouth, bevor er ausfiel und den möglichen vierten WM-Titel an Gerd Riss verlor.

In seiner Biografie, die vom bekannten Speedway-GP-TV-Moderator Nigel Pearson geschrieben wurde, spricht Kelvin offen über seine Kämpfe mit Gerd Riss, Karl Maier und Simon Wigg. Tatum sagt, er hätte inklusive des Ausfallpechs im Jahr 2004 mehr als drei Titel auf der Langbahn gewinnen müssen. «Es geschahen aber gewisse Dinge, die sich gegen mich richteten», berichtete er. «Ich wurde betrogen. Die damaligen Funktionäre wussten es, hatten aber nicht die Courage, etwas dagegen zu unternehmen.»

Das alles hat er in seinem 196 Seiten umfassenden Buch «Tales from the Top Drawer» in englischer Sprache enthüllt. Dort spricht er neben seiner Rennfahrerkarriere auch über sein Privatleben und auch die 20 Jahre als TV-Kommentator.

Zum Ende seiner Karriere fand Tatum den Weg zum Fernsehen und ist seitdem fester Bestandteil der TV-Übertragungen des Speedway Grand Prix und den Ligarennen in England. Mit dem verstorbenen Nigel Pearson bildete der Brite eines der besten Kommentatoren-Duos, wenn nicht sogar das beste Duo, welches dieser Sport bisher erlebt hat.

Wir wünschen Kelvin Tatum, der seit 2003 auch zum «Member of the British Empire» ernannt wurde, zu seinem Geburtstag stets beste Gesundheit und alles Gute.

Die großen Erfolge von Kelvin Tatum:

Sandbahnweltmeister 1995, 1998, 2000. Speedway Team-Weltmeister 1989. Grasbahn Europameister 1995. Britischer Speedwaymeister 1987, 1990. Britischer Grasbahnmeister 1996, 1999, 2000.

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