WM-Quali Bielefeld: Smolinski-Sieg, Speiser-Protest
Die Top-3 in Bielefeld: Enrico Janoschka, Martin Smolinski und Jannick de Jong (v.l.)
Zweiter wurde Enrico Janoschka vor dem Niederländer Jannick de Jong. Mit Richard Speiser (Platz 5) qualifizierte sich ein weiterer Deutscher für den GP-Challenge am 10. August in Marienbad. Jörg Tebbe, der immer noch an den Sturzfolgen von Scheeßel leidet, rettete sich auf den Reserveplatz 8. Speiser legte nach Rennschluss Protest gegen die Wertung ein, da er Smolinskis Auspuff als «manipuliert» bewertete.
Martin Smolinski wusste nach dem Rennen nicht so richtig, ob er sich nun freuen sollte oder nicht: «Wir sind aus Prag hierher gekommen und ich bin ohne Training gefahren. Mein Team hat eine Top-Arbeit abgeliefert und es hat mir auch Spaß gemacht hier zu fahren. Die Bahn ist wirklich technisch sehr anspruchsvoll, ich konnte mich gut darauf einstellen. Mein Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Speedway- und nicht auf dem Langbahn-GP, doch ich wollte den Zuschauern und meinen Fans und Freunden etwas bieten. Dass jetzt einer gegen mich Protest einlegt, überrascht mich dann schon.»
Richard Speiser sah das anders. Der Börwanger, der seine ersten beiden Läufe souverän gewinnen konnte und dann einen Ausfall hatte, monierte Smolinskis Auspuff: «Der Schalldämpfer ist manipuliert und der Auspuff sieht auch anders aus als die der anderen.» Smolinski wies auf die Abnahme des Motorrades hin, da gab es von Seiten der Offiziellen keine Einwände.
Enrico Janoschka präsentiert sich zurzeit in einer überragenden Form. Fünf Laufsiege fuhr der Sarmstorfer nach Hause, wobei er sich durchaus auch von Rang 4 auf 1 vorkämpfen konnte, vornehmlich über die Außenbahn. «Das ist eine Bahn, die mir entgegenkommt», meinte Janoschka später. «Man muss sie nur richtig lesen können.»
Jörg Tebbe fuhr mit starken Schmerzen und wollte nur möglichst lange durchhalten. Nach seinem siebten Lauf, dem Halbfinale, war Schluss für ihn: «Ich bin ziemlich fertig und letztlich zufrieden mit dem Ergebnis.»
Gar nicht zufrieden sein konnte Stephan Katt. Der Neuwittenbeker war nur als Reserve 1 gesetzt und musste dem Ganzen tatenlos zusehen. Fast, denn einmal konnte er mitmischen, als Jeffrey Woortman beim Start ins Band fuhr. Mehr als zwei Pünktchen kamen dabei aber nicht heraus.
Der Niederländer war dann in seinem letzten Vorlauf der Pechvogel des Tages. Er legte einen Cowboy-Start hin und kugelte sich beim anschließenden Sturz die Schulter aus. Die Ärzte bekamen sie aber nicht wieder hinein, sodass sie vorsichtshalber den Rettungshubschrauber einfliegen ließen. Der konnte dann aber ohne Woortman wieder wegfliegen, denn der Niederländer konnte mit dem Krankenwagen ins Spital weggebracht werden.
Ergebnisse Langbahn-WM-Quali 1 Bielefeld/D:
Qualifizierte für den GP-Challenge: 1. Martin Smolinski (D), 28 Punkte. 2. Enrico Janoschka (D), 25. 3. Jannick de Jong (NL), 21. 4. Theo Pijper (NL), 21. 5. Richard Speiser (D), 15. 6. Paul Cooper (GB), 13. 7. Gabriel Dubernard (F), 12. – Reserve: 8. Jörg Tebbe (D), 11. – Ausgeschieden: 9. Jeffrey Woortman (NL), 9. 10. Richard Hall (GB), 8. 11. Josef Franc (CZ), 5. 12. Alessandro Milanese (I), 3. 13. Jesse Mustonen (FIN), 3. 14. Stehen Jensen (DK), 3. 15. Stephan Katt (D), 2. 16. Aarni Heikkila (FIN), 1. 17. Nadine Frenk (D), 0.
1. Semifinale: 1. Smolinski. 2. de Jong. 3. Speiser. 4. Tebbe.
2. Semifinale: 1. Janoschka. 2. Pijper. 3. Cooper. 4. Dubernard. 5. Hall.
Finale: 1. Smolinski. 2. de Jong. 3. Janoschka. 4. Pijper. 5. Speiser.