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MotoE auf Expansionskurs: Erster Übersee-GP 2024?

Von Nora Lantschner
Äußere Umstände sollen keinen Einfluss auf die MotoE-Reichweite haben

Äußere Umstände sollen keinen Einfluss auf die MotoE-Reichweite haben

Der erste offizielle MotoE-WM-Titel wird 2023 nach insgesamt 16 Rennläufen im Rahmen von acht europäischen Grand Prix vergeben. Der Kalender soll innerhalb der nächsten vier Jahre weiter ausgebaut werden.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com erläuterte Nicolas Goubert bereits die wichtigsten Vorgaben, auf deren Basis Ducati das neue Einheits-Bike für die MotoE-WM entwickelte. So sollte die V21L möglichst leicht (das Ergebnis sind 225 kg) und im Vergleich zur Moto3-Klasse konkurrenzfähig sein, was beim ersten Test in Jerez auch aufgrund des wechselhaften Wetters noch nicht ganz gelang.

Besonders wichtig war den Verantwortlichen bei der Dorna zudem, dass die Reichweite unabhängig von den Anforderungen jeglicher GP-Strecke und den äußeren Umständen immer eine konstante Renndistanz (circa 8 Runden) ermögliche.

Das hat einen besonderen Hintergrund: «Bisher fährt die MotoE ja nur in Europa, aber in Zukunft möchten wir irgendwann auch in den USA oder Malaysia fahren», verriet Goubert. «Wir brauchen also ein Bike, das auch in Malaysia, wo es glühend heiß ist, 15 Minuten schafft.»

Gibt es schon einen Zeitplan, wann die MotoE erstmals bei einem Übersee-GP auftreten soll? «Definitiv innerhalb der Vertragsdauer mit Ducati, wir haben jetzt einen Vier-Jahres-Vertrag. Mit Sicherheit werden wir in dieser Zeit einige Rennen in Übersee abhalten», kündigte der MotoE Executive Director gegenüber SPEEDWEEK.com an.

Dann fügte der Franzose an: «Mein Wunsch ist, es im nächsten Jahr zu tun. Ob das letztendlich so sein wird, darauf kann ich mich noch nicht festlegen. Denn es hängt vom Kalender ab.»

Eine Schwierigkeit: «Eine Ladestation wiegt rund 800 kg. Wir haben von diesen Ladegeräten eines pro Bike, also 18, plus zwei als Reserve. Wenn man das Gewicht des Motorrads mitrechnet, bedeutet das pro Fahrer mehr als eine Tonne Fracht. Bei 20 Bikes ist das auf dem Luftweg mit Sicherheit nicht nachhaltig», räumte Goubert ein. Nicht zu vernachlässigen sind dabei auch die anfallenden Transportkosten. «Wir müssen also einige Dinge auf dem Seeweg verfrachten. Dafür müssen wir sorgfältig auf den Kalender schauen.»

«Wenn, dann wird es also zu Beginn oder am Ende der Saison passieren, damit wir Zeit haben, alles zu verfrachten. Gleichzeitig wollen wir aber nicht, dass die Pause zu den Rennen in Europa zu groß wird», gab Goubert zu bedenken. «Das verursacht uns also noch ein bisschen Kopfzerbrechen. Es ist schwierig. Ein Entwurf des Kalenders wird ja meist im September festgelegt, danach verändern sich manchmal noch Dinge – ich weiß also noch nicht, ob es im nächsten Jahr klappen wird.»

Der MotoE-Kalender 2023

13. Mai: Le Mans/Frankreich
10. Juni: Mugello/Italien
17. Juni: Sachsenring/Deutschland
24. Juni: Assen/Niederlande
05. August: Silverstone/GB
19. August: Red Bull Ring/Österreich
02. September: Catalunya/Spanien
09. September: Misano/Italien

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