Seit dem Einstieg in die 250-ccm-Motorrad-Weltmeisterschaft mit Christian Gemmel 2009 hat das deutsche Kiefer Racing-Team von Stefan und Jochen Kiefer einige Höhen und Tiefen erlebt. Die Höhepunkte fanden 2011 und 2015 mit den Titelgewinnen von Stefan Bradl (Moto2 auf Kalex) und Danny Kent (Moto3 auf Honda) statt. Von 2009 bis 2011 wurde die Kiefer-Mannschaft drei Jahre von Viessmann als Hauptsponsor finanziert. Nach dem Abgang von Bradl folgten ein paar magere Jahre mit Fahrern wie Max Neukirchner, Luca Grünwald, Toni Finsterbusch und Gabriel Ramos, es gab zweieinhalb Jahre ohne WM-Punkte. Doch für 2015 und 2016 wurde das Kiefer-Team in Form eines Joint Ventures vom umstrittenen Leopard-Racing-Chef übernommen. Der gelernte Maurer diktierte das Geschehen, installierte mit Christian Lundberg einen Technical Director und traf alle wichtigen Entscheidungen mit seinen treuen Statthaltern Massimo Vergini (Chief Financial Officer) und Miodrag Kotur (Chief Operations Officer). Nicht alle Entscheidungen waren nachvollziehbar. Nach dem Moto3-Titelgewinn mit Kent entschied sich Becca für 2016 zum Umstieg von Honda auf KTM, dazu dehnte er das Fahrerfeld nach der Saison 2015 von drei auf fünf Fahrer und von einer auf zwei Klassen aus. Kiefer Racing wurde von Leopard für 2016 von der Moto3-WM in die Moto2-Klasse verfrachtet, das Material kam von Kalex, als Moto2-Fahrer wurden Danny Kent und Miguel Oliveira engagiert. Während der Saison kamen Meinungsverschiedenheiten von Kiefer und Leopard ans Tageslicht. Kent landete in der WM nur an 22. Stelle, er fuhr beim Auftakt in Katar auf Platz 6 und beim Finale in Valencia auf Rang 9, das waren die einzigen zwei Top-Ten-Ergebnisse. Der Portugiese Oliveira kam in der WM auf den 21. Gesamtrang, er verbuchte zwei neunte und einen achten GP-Rang. Und im Oktober 2016 wurde klar: Leopard Racing zieht sich bei Kiefer zurück; vorher wurde noch das Fahrerduo Danny Kent/Domi Aegerter bestätigt sowie der Umstieg von Kalex auf Suter. Flavio Becca hatte sich sogar noch selbst in die Verhandlungen mit Aegerter eingemischt. Kiefer war sich vorher schon mit Axel Pons einig... Leopard musste 2016 zwei "commercial entries" hinnehmen, das kostete rund 400.000 Euro zusätzlich. Auch Kiefer Racing muss 2017 in den sauren Apfel beißen: Das Selektions-Komitee bewilligte zwar zwei Moto2-Startplätze, aber einer ist ein "commercial entry", ein schwerer finanzieller Rückschlag nach dem Verlust von Sponsor Leopard. Der neue Sponsor "Air Grinder" mit dem neuen Design wurde heute auf dem Nürburgring vorgestellt. "Das Design gefällt mir", stellte Danny Kent fest. "Es ist eine gute Idee, die Bikes links und rechts unterschiedlich zu lackieren. Ein ungewöhnliches Design." AirGrinder ist ein Unternehmen mit Firmensitzen in Schweden und in der Schweiz. Im Laufe dieses Jahres wird ein total neues Recycling-System auf dem Markt gebracht. Mit "Big Kaiser" gibt es auch einen neuen Co-Sponsor, der ebenfalls von Suter Industries beigesteuert wurde und in der Schweiz Präzisionswerkzeuge herstelllt. "Wir sind auf dem letzten Druck fertig geworden", sagte Stefan Kiefer. "Das neue Design gefällt mir. Es ist cool." "Ich bin froh, dass ich endlich ein neues Design habe, ich bin viele Jahre lang im selben Team gefahren", meinte Domi Aegerter. "Aber die Farben spielen nicht die wichtigste Rolle. Wichtiger ist, dass die guten Resultate kommen..."