Auch die Moto2-Piloten können es kaum erwarten, bis die WM in Mugello in ihre sechste Runde geht. Sie wissen, dass in diesem Jahr ein neuer Mugello-Sieger im aktuellen Moto2-Feld gekürt wird, denn alle Piloten, die bisher einen Triumph in der Mittelgewichtsklasse auf der italienischen Strecke holen konnten, sind in die MotoGP aufgestiegen. Andrea Iannone gewann die WM-Läufe von 2010 und 2012, zwischendurch triumphierte Marc Márquez in der Saison 2011. Scott Redding (2013), Tito Rabat (2014 und 2015) und auch Vorjahressieger Johann Zarco (2016) taten es den Stars gleich und wechselten in die Königsklasse. Marc-VDS-Kalex-Pilot Franco Morbidelli hat in Frankreich seinen vierten Sieg im fünften WM-Lauf geholt. Er ist damit der erste Fahrer seit Jorge Lorenzos Raketenstart von 2007 (noch in der 250ccm-Ära), dem dies gelang. Mit 100 Punkten auf dem WM-Konto belegt er in der ewigen Liste jener Piloten mit den meisten Punkten nach dem fünften Moto2-WM-Lauf den dritten Platz hinter Stefan Bradl (2011, 102 Punkte) und Scott Redding (2013, 101 Punkte). Da in Le Mans hinter Morbidelli Francesco Bagnaia ins Ziel kam, durften sich die italienischen Fans über den ersten Doppelsieg ihrer Landsleute in der Moto2 freuen. Der Rookie erzielte damit seinen zweiten Podestplatz in Folge. Damit ist der 20-Jährige aus Turin der erste Moto2-Neuling seit Alex Rins im Jahr 2015, der in den ersten fünf WM-Läufen zwei Top-3-Platzierungen in Folge bejubeln durfte. Seit dem Start der Moto2-Ära im Jahr 2010 hat es nur Maverick Viñales in seiner Rookie-Saison 2014 geschafft, in den ersten fünf Saisonläufen mehr Punkte als Bagnaia zu sammeln. Der Yamaha-Überflieger schaffte damals 62 WM-Zähler, Bagnaia belegt mit 53 Punkten den zweiten Platz vor Alex Rins (2015, 49 Punkte), Sergio Gadea (2015, 47 Punkte) und Marc Márquez (2011, 45 Punkte). Der Drittplatzierte von Le Mans darf auch einen Meilenstein bejubeln: Tom Lüthi sammelte seinen 41. Podestplatz in der Mittelgewichtsklasse und zieht damit mit Sito Pons gleich. Im aktuellen Feld kann ihm diesbezüglich keiner das Wasser reichen. Der erste Verfolger in dieser Wertung ist Morbidelli mit 13 Top-3-Platzierungen. Der Routinier aus der Schweiz ist denn auch der erste Pilot, der in der mittleren WM-Klasse mehr als 1700 Punkte sammeln konnte. Als Vierter kreuzte der verletzte Marc-VDS-Kalex-Pilot Alex Márquez in Le Mans die Ziellinie. Es ist das zweite Mal nach dem Rennen auf dem Circuit of the Americas, dass der Spanier das Podest knapp verpasst. In Mugello konnte er 2015 vom 15. Startplatz auf den zwölften Rang vorfahren. Das ist sein bisher bestes Resultat auf dem italienischen Rundkurs. Die Top-5 von Frankreich komplettierte Mattia Pasini, der in Mugello anno 2009 – also noch in der 250ccm-Ära – den Sieg bejubeln durfte. Der Italiener will versuchen, vor heimischer Kulisse sein erstes Moto2-Podest nach 86 Einsätzen in der Mittelgewichtsklasse zu erringen. Forward-Kalex-Pilot Lorenzo Baldassarri, Simone Corsi vom Team Speed Up Racing, CarXpert-Interwetten-Kalex-Star Tom Lüthi und Landsmann Dominique Aegerter von Kiefer Racing sind die einzigen Piloten im aktuellen Feld, die in Mugello schon aufs Moto2-Treppchen durften. Keine guten Erinnerungen verbindet Xavi Vierge mit dem Mugello-Rundkurs. Der Spanier, der in Le Mans mit dem neunten Platz sein bisher schlechtestes Saisonergebnis wiederholt hat, startete im vergangenen Jahr von Position 29 ins Rennen und stürzte bereits in der dritten Runde. Dabei beschädigte er die Streckenbegrenzung, sodass die rote Flagge geschwenkt wurde. Mit seinem 13. Platz von Frankreich hat Ricky Cardus dem KTM-Team drei WM-Punkte beschert. In der Konstrukteurswertung belegen die Österreicher in ihrer Moto2-Debütsaison derzeit den zweiten Platz. Der letzte Moto2-Triumph eines Lokalmatadors in Mugello liegt bereits fünf Jahre zurück: 2012 gewann Andrea Iannone den Italien-GP in der mittleren WM-Klasse.