MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Tom Lüthi schimpfte: «Anderen Runde kaputt machen»

Von Rudi Hagen
Tom Lüthi fuhr auf Startplatz 5

Tom Lüthi fuhr auf Startplatz 5

Tom Lüthi startet im siebten WM-Lauf zur MotoGP in Barcelona aus Reihe 2. Der Schweizer fuhr die fünftbeste Zeit, verpasste eine noch bessere aber möglicherweise durch die Dummheit anderer.

In der Moto 2 legte der Spanier Alex Marquez (Kalex) auf seinem Heimkurs mit 1:49.408 min die absolut beste Rundenzeit hin. Tom Lüthi wurde mit 1:50.206 min Fünfter. Damit steht der Schweizer Kalex-Pilot am Sonntag in Reihe 2. Links vor ihm Marquez, vor ihm Mattia Pasini und auf Platz 3 Lorenzo Baldassarri.

Von Letzterem wird noch die Rede sein.

Die neuerliche Änderung der Streckenführung in Barcelona war auch bei Tom Lüthi ein Diskussionsthema. «Am Freitag wollte ich eigentlich zum Safety-Kommissar hingehen und meine Meinung dazu abgeben, aber da hieß es, das ist nur was für MotoGP.»

Im Qualifying wurde dann wieder die Formel-1-Schikane wie im Vorjahr nach dem Todessturz von Luis Salom gefahren, da die neue MotoGP-Schikane bei den meisten Piloten auf wenig Gegenliebe gestoßen war. Optimal zufrieden war Tom Lüthi damit aber nicht.

«Es ist weniger schlecht. Gut, es ist die bessere Lösung, immerhin ist es der gleiche Asphalt, es hat weniger krasse Wellen und der Ausgang der Schikane ist ein bisschen schneller. Aber klar, wir fahren an einer Wand entlang, dafür ist der Kies vorne gut. Das darf jetzt aber keine Dauerlösung sein, auf keinen Fall. Und der Rest vom Asphalt, da wird es richtig Zeit, mal etwas dran zu machen. Wir haben heute so viele Stürze gesehen, das kommt ja nicht von ungefähr.»

Eine kleine Auseinandersetzung hatte Tom Lüthi mitten im Qualifying mit Lorenzo Baldassarri und Axel Pons. Der Italiener und der Spanier behinderten den Schweizer und ruinierten so seine Runde.«Das war scheiße, das geht nicht», ereiferte sich Lüthi später zu recht, «als ich kam, waren beide mitten auf der Ideallinie. Den anderen die Runde kaputt machen, das ist nicht fair. Wenn man das Gas zudreht, muss man auch weg von der Ideallinie. Ich habe früher mal bei so einer Aktion einen Punkt bekommen, das müsste heute auch sanktioniert werden, sonst fange ich auch solche Spiele an.»

Lüthi war an der Stelle gerade dabei, seine Rundenzeit zu verbessern. «Ich war nicht schlecht unterwegs, genau in diesem Fenster, wo der Reifen funktioniert», echauffierte sich der Schweizer, «ich war am Limit und nicht am langsamen Herumfahren.»

Ansonsten war Tom Lüthi nicht unzufrieden mit seiner Performance. «Im Mittelsektor war mein Rhythmus gut, simultan wie in Mugello, das ist sehr positiv, aber wir arbeiten weiter am Motorrad für das Rennen.»

In puncto Reifen sah Lüthi nach dem Qualifying durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten. «Wir sind uns noch überhaupt nicht sicher, welchen wir nehmen, ich weiß es wirklich nicht. Es war komisch, am Vormittag war der eine Reifen besser, am Nachmittag war ein anderer schneller. Der Unterschied zwischen den Reifen ist aber nicht groß, es funktionieren beide. Marquez war auf beiden Reifen sehr schnell, keine Ahnung, wie er das macht.»

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