Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Tom Lüthi (2.): «Reifenspuren auf der Kombi»

Von Sharleena Wirsing
Tom Lüthi verpasste in Assen nur knapp den Sieg

Tom Lüthi verpasste in Assen nur knapp den Sieg

In Assen musste sich Tom Lüthi in der letzten Runde WM-Leader Franco Morbidelli geschlagen geben. Noch immer jagt der Schweizer seinem ersten Saisonsieg hinterher. «Es war ein krasses Rennen», resümierte er.

0,158 sec fehlten Tom Lüthi in Assen zum Sieg. Der Schweizer wurde von Franco Morbidelli geschlagen, der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung so von sieben auf zwölf Punkte ausbauen konnte.

«Ja, sicher habe ich mit einem Angriff von Franco gerechnet. Er zeigte schon das ganze Wochenende, dass er stark ist. Ich wusste, dass er hinter mir ist. Aber das traf auch auf die anderen zu. Mein Vorsprung war sehr gering. Vor der letzten Runde stand 0,2 sec auf meiner Boxentafel. Darum versuchte ich, in der letzten Runde keinen Fehler zu machen und schnell zu sein. Doch Franco schnappte mich an derselben Stelle, wo er es schon zuvor einmal geschafft hatte. Er war in dieser Kurve stärker. Ich dachte dann daran, ihn in der letzten Schikane wieder anzugreifen. In Kurve 15 ging ich dann sehr schnell, um mich auf das Anbremsen der Schikane vorzubereiten, aber auch er war schnell und weit draußen auf den Curbs. Ich auch. Ich konnte nicht nach innen, es war zu riskant. Ich musste Platz 2 sichern. Es ist gut, wieder auf dem Podest zu stehen», versicherte Lüthi, der 2017 noch nicht siegen konnte, aber bei acht Rennen sieben Podestplätze erzielte.

«Auf meinem Visier sah ich schon Tropfen, aber auf dem Boden war noch nichts zu spüren. Es ist aber sehr heikel, wo dann das Limit ist. Vor allem, was die weißen Linien betrifft. Es war aber nicht genug Regen, um das Rennen abzubrechen. Ich hatte es kurz im Kopf und passte auf wegen der Curbs. Dann muss man die Tropfen aber einfach ausblenden und die volle Konzentration aufs Fahren richten», erklärte der 30-Jährige. «In der ersten Runde habe ich den Gang nicht reinbekommen. Beim ersten auf den zweiten Gang ging es nicht. Das hat mich viel Zeit gekostet. Doch das ist das Problem, das wir mit diesem Getriebe eben ab und zu haben. Das war schade.»

«Ich baute einen guten Rhythmus auf und war konkurrenzfähig. Dann ging der Kampf los. Ich habe heute gezeigt, dass wir kämpfen können. Sieben oder acht Runden vor Schluss dachte ich, dass Nakagami wegfährt. Dann habe ich eben ein bisschen mehr riskiert, sonst wäre er vorne davongezogen. Ich habe versucht, das ohne Fehler durchzuziehen und die Pace zu machen. Meine Pace war wirklich hoch. Das war gut. Franco konnte aber nochmal was drauflegen. Wir waren alle komplett am Limit. Ich kann mir nichts vorwerfen. Alle haben Reifenspuren auf dem Kombi. Es war ein krasses Rennen», lachte Lüthi. «In der Besichtigungsrunde vor dem Rennen habe ich noch etwas gespürt. Also sprach ich mit Gilles [Bigot, Crew-Chief]. Wir nahmen dann am Startplatz noch kleine Änderungen vor. Obwohl wir vor dem Rennen noch Fragezeichen hatten, standen wir ganz gut da. Das ganze Wochenende haben das Team und ich einen sehr guten Job gemacht. Das ist wirklich positiv. Darauf können wir stolz sein.»

«Ich freue mich auf den Sachsenring. Dort stand ich seit 2005 nicht mehr auf dem Podest. Doch in Assen war es auch schon sieben Jahre her. Es ist ein neues Jahr. Wir werden auch dort einfach unseren Job machen. Jetzt muss ich aber meinen Flieger kriegen, um ein paar Tage daheim zu verbringen, bevor ich mit dem Auto zum Sachsenring fahre», verriet der Schweizer.

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