MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Überraschung: Suter zieht sich aus der Moto2 zurück

Von Günther Wiesinger
Marcel Schrötter testete in Jerez noch auf Suter

Marcel Schrötter testete in Jerez noch auf Suter

​Der Schweizer Motorradhersteller Suter Industries AG, 2017 mit den Teams Kiefer und Intact in der WM engagiert, zieht sich aus der Moto2-WM zurück.

Suter Industries AG, ein Hightech Engineering Unternehmen mit Geschäftssitz in Turbenthal/Schweiz, zieht sich mit sofortiger Wirkung aus der Moto2 Motorrad-Weltmeisterschaft zuru¨ck.

Nach dem Wegfall des Kiefer Racing Teams hätte das Schweizer Unternehmen fu¨r die Saison 2018 nur noch die zwei Motorräder an das Dynavolt Intact GP Team liefern können. «Aus strategischer Sicht lässt sich eine Teilnahme an der Moto 2-WM nicht mehr rechtfertigen», stellte Inhaber und Firmengru¨nder Eskil Suter fest.

Ku¨nftig Fokus auf andere Motorradprojekte

Trotzdem bleibt das Schweizer Unternehmen dem Rennsport erhalten. Zuku¨nftig wird sich das 40-köpfige Team vermehrt auf die Entwicklung von eigenen Motorrädern wie der V4-580-ccm-Zweitakt-Maschine Suter MMX 500 sowie auf weitere Produkte fu¨r sportliche Motorradfahrer konzentrieren.

Ausserdem wird Suter Industries die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Motorradbauer Arch Motorcycle weiter
ausbauen, erklärte Maurizio Bäumle, CEO von Suter Industries AG.

Suter Racing war 2010 in die Moto2-WM eingestiegen, hatte in den ersten drei Jahren die Marken-WM gewonnen und 2012 mit Marc Márquez auch die Fahrer-WM.

Später liefen immer mehr Teams zu Kalex über, nach der Saison 2014 auch die Schweizer Teams Interwetten (Lüthi) und CarXpert (Aegerter). Der letzte Sieg gelang Suter 2014 in Valencia mit Tom Lüthi. 2016 wurde keine Konstrukteurs-WM-Lizenz mehr gelöst, erst für 2017 wurde eine WM-Rückkehr Wirklichkeit – mit den zwei erwähnten Teams.

Nach dem Verlust von Kiefer Racing für 2018 verhandelte Eskil Suter zuletzt  noch mit Forward Racing; das Team testete die Bikes aus der Schweiz, aber intern war dieser Deal wegen des schillernden Rufs von Forward-Chef Giovanni Cuzari und wegen der nicht gerade umwerfenden Fahrerpaarung (Granado, Manzi) stark umstritten.

Domi Aegerter wünschte sich für 2017 unbedingt wieder Suter-Material, klagte aber mehrmals über den unzureichenden Support, bei den Übersee-Rennen im Oktober war kein Suter-Techniker zugegen. Kiefer Racing wurde 2017 mangels eigener Sponsoren überwiegend von Suter Industries finanziert und will 2018 mit KTM antreten.

Aegerter hatte den Misano-GP im September gewonnen, der Sieg wurde ihm aber wegen einer Ölmanipulation aberkannt.

Das Intact-Team hat zuletzt noch in Jerez und Valencia auf Suter getestet. Jetzt muss eine Rückkehr zu Kalex oder ein Umstieg auf KTM ins Auge gefasst werden.

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