Dominique Aegerter: Treue Fans und Freunde helfen
Domi Aegerter
Nach dem geplatzten Übernahme-Deal des gebeutelten Kiefer-Moto2-Teams durch den britischen Investmentbanker David Pickworth stehen Sandro Cortese (27) und Dominique Aegerter (27) mit dem Rücken zur Wand, was die Fortsetzung ihrer GP-Karrieren betrifft.
Auch wenn Dorna-Manager Carlos Ezpeleta Hilfe in Aussicht stellt, werden beide definitiv eine ordentliche Mitgift benötigen, um im letzten Abdruck noch auf den GP-Zug für 2018 aufspringen zu können. Bei Aegerter wird derzeit intensiv an einer Ein-Fahrer-Struktur bei Kiefer Racing mit KTM getüftelt.
Bis zum GP-Auftakt 2018 mit dem ersten freien Training in Doha sind es nur noch 74 Tage. Gleich mehrere Fan-Aktionen wurden in den vergangenen zwei Wochen ins Leben gerufen. So bietet der Schweizer Rennsport-Fotograf René Streuli für Freunde und Unterstützer Aegerters eine exklusive Fotostrecke von dessen Renneinsätzen in der Saison 2017 an. Die Sammlung umfasst 25 hochwertige Fotos im Posterformat und ist um 99 Franken über die Website www.RS-Sportbilder.ch zu erwerben. Die Aktion läuft bereits seit Weihnachten, der Erlös geht zu 100 Prozent an «Aegi».
Den Fans geht Aegerters Schicksal unter die Haut. Über Spenden wurde von den Fans bereits zu Weihnachten Geld an Aegerter übermittelt. Fakt ist: Der 27-Jährige muss aber über seine Kanäle nach eigenen Angaben mehr als 500.000 Franken auftreiben. Und diese Summe wird wohl kaum reiochen, denn insgesamt sind für den Rennbetrieb für einen Fahrer 1,2 Millionen Euro nötig. Die Firma BikePromotion Rennstreckentrainings kündigte zuletzt an, dass Cortese und Aegerter gratis bei allen Terminen 2018 testen dürfen, sollte es mit ihren Karrieren bei Kiefer Racing weitergehen.
Auch wenn Aegerter 2018 mit Kiefer und dem KTM-Chassis die Moto2-WM unterwegs sein sollte, will er sich die Einsätze bei den legendären 8 Stunden von Suzuka nicht verbieten lassen. Der Rohrbacher hat in Japan einen eigenen 77er-Fanclub und genießt bei Honda hohes Ansehen.
Aegerter versucht währenddessen, nicht ständig nur Frust zu schieben und sich von der angespannten Situation zwischendurch ein wenig abzulenken. So unternahm der WM-Zwölfte von 2017 Ende der Woche mit einigen Freunden zu Trainingszwecken in der Nacht mit Stirnlampen eine Skitour auf den 1600 Meter hohen Chasseral im Berner Jura, der übrigens auch einer der Hausberge von Ski-Ikone und Kitzbühel-Rekordsieger Didier Cuche (43) ist.