Romano Fenatis Entschuldigung: «Ich war kein Mann»
Romano Fenati
Romano Fenati ist seit Montagvormittag seinen Platz im Moto2-Team bei den Marinelli Snipers los, das Forward-Team löste den Vertrag mit Fenati für 2019 auf. Zudem erhielt er eine Sperre für zwei Rennen auferlegt. Zur Erinnerung: Fenati hatte im Rennen am Sonntag seinem Landsmann Stefano Manzi bei voller Fahrt in der Anfahrt zur Kurve 8 in Misano an die Vorderradbremse gegriffen und beinahe für eine Katastrophe gesorgt.
Manzi konnte mit viel Akrobatik und Reaktionsschnelligkeit einen Crash verhindern. Der Zwischenfall erregte weltweit deutlich mehr Aufsehen als der erste Misano-Ducati-Sieg seit elf Jahren durch Andrea Dovizioso in der MotoGP-Klasse.
24 Stunden nach dem Zwischenfall - am Montagmittag - meldete sich Fenati, der 2016 in Spielberg bei der Sky-Truppe wegen aggressivem Verhalten gefeuert wurde, erstmals selbst reumütig zu Wort. «Ich möchte mich bei der gesamten Sportwelt entschuldigen», ließ der einstige Rossi-Lieblingsschüler Fenati ausrichten. «Heute früh habe ich mir gewünscht, all das wäre ein böser Traum gewesen.»
Fenati fühlte sich von Manzi, der ebenfalls bestraft wurde, provoziert. «Ich habe nachträglich betrachtet, eine völlig unqualifizierte Handlung gesetzt. Ich war einfach kein Mann. Ein wahrer Kerl hätte das Rennen zu Ende gefahren und wäre dann zur Race-Direction gegangen, um Gerechtigkeit zu erlangen. Ich hätte auf die Provokationen nicht reagieren dürfen.»
Fenati weiß: «Die Kritik ist berechtigt. Ich bin nicht so ein Typ. Die Leute, die mich kennen, wissen das auch. Ich war in meiner Karriere immer ein korrekter Fahrer. Im Vorjahr war ich einer der wenigen Fahrer in der Moto3-Klasse, der keine Strafe bekommen hat. Ich habe nie das Leben eines anderen Fahrers in Gefahr gebracht. Ich habe im Gegenteil immer wieder darauf hingewiesen, dass es einige Fahrer mit gefährlicher Fahrweise auf der Piste gibt.»
Der Italiener, der Manzis Namen nicht erwähnt, gibt aber auch zu: «Ich habe leider einen impulsiven Charakter. Aber es war sicher nicht meine Absicht, einem Fahrer etwas Übles anzutun. Aber ich wollte ihm zu verstehen geben, dass diese Dinge, die er bei mir getan hat, gefährlich waren. Ich hätte auch unerlaubte Dinge machen können, wie er es bei mir getan hat. Ich will mich aber damit nicht rechtfertigen. Ich weiß, dass meine Handlungsweise nicht richtig war. Ich möchte mich einfach bei allen entschuldigen. Ich habe jetzt Zeit, um zu reflektieren und neue Ideen zu sammeln.»