Marinelli Snipers: 2020 Moto2 mit Fenati & Yurchenko?
Der italienische Marinelli-Snipers-Teammanager Stefano Bedon, der einst in der 125-ccm-Weltmeisterschaft selbst ein erfolgreiches GP-Team betrieben hat, hat auf den Australien-GP verzichtet, weil er auf der Suche nach neuen Geldgebern für die kommende Saison ist. In Sepang war er wieder dabei – beim Debüt von Makar Yurchenko im Snipers-Team.
Küchenfabrikant Andrea Marinelli ist bekanntlich im Mai überraschend an einem Herzinfarkt gestorben, seither fließt das Sponsorgeld nur noch spärlich. Nach dem Rauswurf von Romano Fenati nach dem Misano-GP musste mit Xavier Cardelús ein Bezahlfahrer engagiert werden, um die finanzielle Lücke zu schließen.
Für 2019 wurde für die Moto3-WM außerdem der Kasache Makar Yurchenko verpflichtet, der ebenfalls Geld mitbringt und für GP-Promoter Dorna eine Rolle spielt. In Sepang fuhr Yurchenko im Snipers-Team bereits mit einer Wildcard – er warb für den neuen Sokol Circuit. Aber das fiel wohl niemandem wirklich auf. Bedon: «Ich war in der Woche vor dem Sepang-GP in Kasachstan.»
Der im Bau befindliche «Sokol Circuit» in Kasachstan wird aller Voraussicht nach auch für 2019 Werbeflächen auf den Bikes von Teambesitzer Mirko Cecchini kaufen. Die versprochene Mitgift für die kommende Moto3-WM-Saison hat Yurchenko, der im Sommer bei Green-Power-CIP-KTM-Team rausflog, schon im September überwiesen.
Kasachstan wird sich in absehbarer Zeit für einen Grand Prix bewerben, sogar die Formel 1 wird ein Thema.
«Wir können nächstes Jahr nur in der Moto3-WM fahren, aber 2020 wollen wir in die Moto2-WM zurück, wahrscheinlich mit Yurchenko», verriet Stefano Bedon. Er ließ durchblicken, dass der Kasache für die Dorna von Bedeutung sein. Denn irgendwann wird man für den Sokol-GP vielleicht einen Lokalmatador brauchen...
Als Berater der Betreiber des Sokol Circuits wurde vor einigen Monaten Tome Alfonso Ezpeleta engagiert, der sich schon als Manager um den Losail Circuit und das MotorLand Aragón gekümmert hat. Kasachstan möchte gerne einen Formel-1-GP veranstalten, auch die Superbike-WM und die MotoGP können ein Thema werden.
Eine Abordnung aus Kasachstan erschien beim Malaysia-GP, auch Tome Ezpeleta war dabei.
Über die genauen Moto2-Pläne für 2020 hüllt sich Bedon noch in Schweigen. Er kündigt aber augenzwinkernd interessante Neuheiten für die absehbare Zukunft an.
Unsere Vermutung: Er will den bis Februar gesperrten Romano Fenati ins Snipers-Team zurückholen und ihn 2020 wieder in die Moto2-WM schicken, wenn Gras über die Misano-Geschichte gewachsen ist – als Teamkollegen von Yurchenko.
Vermutlich wird Fenati 2019 schon ein paar Moto2-Wildcard-Einsätze bestreiten.