Marcel Schrötter: «MotoGP-WM bleibt weiter mein Ziel»
Beim November-Test in Valencia: Marcel Schrötter und Yamaha-Testfahrer Jonas Folger
Marcel Schrötter hat inzwischen 152 Grand Prix absolviert und 2018 in Misano mit dem ersten Podestplatz seiner GP-Laufbahn überzeugt. Der Moto2-WM-Achte aus dem Dynavolt Intact GP-Team schaffte dazu drei vierte Plätze und einen fünften Rang, aber er war mit noch größeren Erwartungen in die Saison gegangen. Er wollte sich nämlich für einen MotoGP-Platz 2019 empfehlen und somit in die Fußstapfen seines Kumpels Jonas Folger treten.
Schrötter wird am morgigen 2. Januar 26 Jahre alt, und er hat natürlich hautnah miterlebt, wie rund um ihn die Teenager und 20-jährigen für die MotoGP-WM verpflichtet wurden. Er beobachtete beim Valencia-MotoGP-Test im Novembver seine Freunde Folger und Miller zwei Tage lang recht aufmerksam.
Dieser Jugendwahn begann 2015 mit Jack Miller und setzte sich dann mit Jungstars mit Viñales, Rins, Mir, Oliveira und Quartararo fort, die alle WM-Titel oder zumindest GP-Siege erzielten.
«Es wird mit Sicherheit schwierig für mich, noch in die MotoGP zu kommen. Mir ist klar, dass ich meine Rennergebnisse verbessern muss. Aber viel bessere Wochenenden kann ich kaum mehr haben. Wir haben von Öhlins einmal eine Performance für die GP-Wochenenden am Freitag und Samstag bis zum Rennen bekommen. Da wäre ich mindestens Zweiter gewesen. An den Trainings scheitert es also sicher nicht. Aber es sind halt die Rennen und Rennergebnisse, die sich die Teamchefs anschauen müssen. Und in diesem Bereich müssen wir noch besser werden.»
Schrötter: «Natürlich wäre ich jetzt mit meinem heutigen Wissen und Können gerne noch einmal 20, aber das ist halt nicht der Fall. Ich werde jetzt 26. Johann Zarco ist in diesem Alter noch in die MotoGP-Weltmeisterschaft gekommen, Tom Lüthi ist sogar noch mit 31 Jahren in die MotoGP-WM aufgestiegen. Und wenn er 2018 besser gefahren wäre, wäre er sicher drin geblieben. Ich sehe deshalb keinen Grund, warum es bei mir nicht eines Tages noch klappen könnte.»
«Noch dazu haben wir keinen deutschen Fahrer in der MotoGP», gibt der Bayer zu bedenken. «Und wir wissen nicht, ob der Jonas noch einmal eine Rückkehr als Stammfahrer schafft oder nicht. Ich denke, es liegt nur an mir. Wenn ich so weitermache, wenn ich Fortschritte bei den Rennergebnissen schaffe, wenn mir vielleicht 2019 nicht nur ein Podium gelingt, sondern wenn ich drei, vier oder fünf herausfahre oder vielleicht auch mal gewinnen könnte, ich glaube schon, dass dann eine MotoGP-Chance bestehen könnte. Das ist nach wie vor mein Ziel.»