Fred Corminboeuf: «Will mein Team nicht verlieren»
Valencia-GP 2018: Iker Lecuona (li.) mit Sieger Miguel Oliveira
Das Schweizer CGBM-Team von Fred Corminboeuf kämpft zwar immer noch mit der Tilgung alter Schulden, die teilweise aus der Saison 2017 stammen. Trotzdem wird das Moto2-Projekt mit Iker Lecuona (starker zweiter Platz beim WM-Finale in Valencia) und dem jungen Amerikaner Joe Roberts vorangetrieben. Der Amerikaner Eitan Butpul hat 60 Prozent des Teams übernommen, es wird künftig «American Team» heißen, wo das Geld herkommen soll, bleibt vorläufig rätselhaft.
2017 sprudelte das Sponsorgeld von Swiss Innovative Investors (SII) und vom indischen Unternehmen Andrah Pradesh nicht so heftig wie erwartet. Es kam wie im Jahr zur vor Geldknappheit. Während Tom Lüthi auf seine Gage und Bonuszahlungen von 2017 wartet, blieb auch Sam Lowes unbezahlt. es geht bei den beiden Moto2-Piloten einmal um ca. 300.000 und einmal um ca. 100.000 Euro. Aber bei KTM wurden die Zahlungsrückstände in der Höhe von 130.000 Euro nach dem Saisonende getilgt.
Wie knapp das Geld bei Corminboeuf am Saisonende war, zeigt die Tatsache, dass er die 40.000 Euro Einschreibegebühr bei der IRTA erst ca. vier Wochen nach der vorgeschriebenen Frist bezahlte. Und dann musste er den ersten großen Moto2-Test mit Triumph in Jerez (23. bis 25. November) absagen, weil bei KTM noch kein Material bestellt war. Und Moto2-EM-Sieger Jesko Raffin konnte für SII-Junior-Team das CEV-Finale in Valencia nicht bestreiten – es gab kein Geld mehr für die Reisekosten der Truppe.
Zu diesem Zeitpunkt wurde bei der Dorna und IRTA überlegt, Corminboeuf beide Plätze wegzunehmen. Einen Platt beanspruchte das Petronas-Team für Mattia Pasini, Fausto Gresini begehrte einen zweiten Platz neben Sam Lowes.
Eitan Butpul ist Manager von Joe Roberts, aber selbst im amerikanischen Motorradsportbusiness ein unbeschriebenes Blatt. Ob er als großer Retter gefeiert werden kann, bleibt abzuwarten.
Übrigens: Butpul betreibt zur Förderung amerikanischer Talente eine Agentur namens «APEX motorsport».
Fred Corminboeuf zeigt sich optimistisch. «Mein neuer Partner Eitan Butpul wird sich künftig in meinem Team um Business Development kümmern und um das Marketing. Er hat mit der IRTA gesprochen und zugesagt, die Schulden zu bezahlen. Wir werden das Team gemeinsam betreiben», sagte der Schweizer Corminboeuf im Herbst. «Auch Erich Wernli von Swiss Innovative Investors will uns unterstützen.»
Corminboeuf versprach im Oktober, er werde die Details zu den Zukunftspläne demnächst an die Öffentlichkeit bringen. Aber bisher herrscht Funkstille.
Der neue Teamname ist durchgesickert – er soll «American Team KTM» lauten. Eine Website existiert bisher nicht. Aber immerhin eine Faceboook-Seite und ein Twitter-Account.
«Ich will mein Team nicht verlieren, ich möchte es weiterführen und meine Mannschaft weiterbeschäftigen», versichert Corminboeuf.