Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Tom Lüthi (4.) sauer: «Wollte vorne davon fahren»

Von Waldemar Da Rin
Tom Lüthi (12) hatte in Assen viele Gegner

Tom Lüthi (12) hatte in Assen viele Gegner

Ein vierter Platz im Moto2-Rennen in Assen reichte Tom Lüthi, um die Heimreise als WM-Leader anzutreten. Dennoch ärgert sich der Schweizer über eine verpasste Chance.

Am Freitag klagte Tom Lüthi noch über das Set-up seiner Kalex. Über die Renndistanz befürchtete der Dynavolt Intact GP-Pilot, mit seinen Gegnern nicht mithalten zu können. Nach Platz 8 im Qualifying und einem vierten Rang im Rennen konnte davon keine Rede mehr sein.

«Ich muss meinem Team danken, vom gesamten Wochenende war mein Bike im Rennen über die Distanz gesehen am Besten», lobte der 32-Jährige seine Crew. «Auf einer schnellen Runde musste ich kämpfen, aber selbst im Warm-up haben wir noch ein paar Dinge ausprobiert und haben weiter an Verbesserungen gearbeitet. Das war schön zu sehen, wie sich jeder im Team reinkniet und mitzieht – und es hat sich gelohnt! Die Reifen waren kein Fragezeichen, das Bike hat gut funktioniert. Natürlich hatte ich hier und da noch Probleme, aber das hatten wohl alle. »

An der Spitze dominierte im umkämpften Rennen KTM-Pilot Brad Binder mit den meisten Führungsrunden, den Sieg räumte Augusto Fernandez vom Pons-Team ab. Auch Lüthi führte das Rennen kurzzeitig an.

«Ich hatte den Speed, um vorne davon zu fahren – sie haben mich aber nicht gelassen» grübelte der Oberdiessbacger. «Deshalb war ich nach dem Rennen zuerst sauer, auch weil der erste Gang bestimmt viermal rausgesprungen war. Das passiert auch anderen, aber im Rennen führt das zu gefährlichen Situationen.»

Denn Lüthi krachte in Runde 22 von 24 aufgrund eines solchen Getriebeproblems am Triumph-Motor von Xavi Vierge in dessen Motorrad!

«So wie bei dem Sturz von Vierge in Kurve 5. Das kann es nicht sein, das darf nicht passieren», schilderte Lüthi. «Es hatte zwischen uns mächtig geknallt. Ich konnte mich mit den Händen gerade noch abstürzen, um sitzen zu bleiben. Ich bin genau zwischen Höcker und Hinterreifen in sein Bike gekracht und hatte Angst, dass bei meinem Vorderreifen, Gabel und Bremse etwas kaputt sein könnte. Weil genau danach kommt die Gerade und wenn dann die Bremse versagt, ist das kein Spaß mehr! Deshalb habe ich auf der Geraden kurz die Bremse gezogen, ob alles funktioniert. Behindert hat es mich danach nicht mehr.»

«Aus einer solchen Schlacht als Vierter rauszukommen, darüber können wir durchaus stolz sein. Und dass ich jetzt WM-Leader bin, ist das Wichtigste», betonte der Schweizer.

Lüthi führt die Moto2-Wertung mit 117 Punkten vor dem gestürzten Alex Marquez (111 P.) an.


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