Moto2-KTM: 2020 nur noch drei Teams und sechs Fahrer
Marco Bezzecchi
Die Mannschaft von KTM Factory Racing freut sich auf den Saisonhöhepunkt heim Heim-GP auf dem Red Bull Ring. Während KTM dort 2018 im MotoGP-Rennen nur Bradley Smith einsetzen konnte, weil sich Mika Kallio in Sachsen (Knie) und Pol Espargaró im Warm-up von Brünn (Nackenwirbel gestaucht) erheblich verletzt hatten. In diesem Jahr verfügt KTM über vier gesunde MotoGP-Fahrer in zwei Teams. Pol Espargaró ist WM-Zehnter und hat als einziger Fahrer neben Danilo Petrucci in diesem Jahr bei jedem der zehn Rennen gepunktet. Johann Zarco zeigte in Brünn einen klaren Aufwärtstrend, er brauste vom dritten Startplatz weg und schnappte sich im Rennen in der letzten Runde Platz 14. Im Red Bull KTM Tech3-Team von Herve Poncharal hoffen Miguel Oliveira (Rang 13 in Brünn) und Hafizh Syahrin auf weitere Punkte.
KTM kämpft außerdem in der Moto3-WM mit Aron Canet aus dem Max Racing Team von Biaggi und Öttl um den WM-Titel. Momentan steht es 148 zu 145 für Lorenzo Dalla Porta (Leopard-Honda).
In der Moto2-WM werden die Weichen für die nächste Saison neu gestellt. «Wir sind nach den Erfolgen der ersten Moto2-Jahre zu schnell gewachsen», lautet das Resümee von KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer.
Für 2019 wurde die Anzahl der Fahrer gleich auf neun erhöht, die Qualität der Teams und Piloten ließ aber teilweise zu wünschen übrig. Und es entstand Ärger, wenn bei Chassis-Neuentwicklungen nicht alle Teams gleichzeitig und sofort berücksichtigt werden konnten.
«Wir haben uns entschieden, in der kommenden Saison in der Moto2-WM nur mit drei Teams zusammenzuarbeiten, mit dem Team von Aki Ajo, mit Tech3 von Hervé Poncharal und SAMA Qatar von Jorge Martinez», erklärte Pit Beirer.
Kiefer Racing fällt sowieso weg, das American Team (jetzt mit Iker Lecuona und Joe Roberts) wird nicht mehr beliefert.
Das Red Bull Ajo-Team hat mit Jorge Martin und Iker Lecuona die Fahrerwahl bereits bestätigt. Im Tech3-KTM-Team ist noch alles offen. Marco Bezzecchi könnte bleiben. «Daneben haben wir eine Liste von Kandidaten, sie reicht von Canet über Vierge bis zu Darryn Binder, der wegen seiner Körpergröße auch gern in die Moto2-Klasse aufsteigen möchte», verriet Pit Beirer. «Mit Bezzecchi verhandeln wir noch. Es besteht eine gegenseitige Option. Das heißt, er muss zustimmen und wir auch.»
Bei Aron Canet besteht ein Problem. Sein Manager Arnaldo Cappellini verlangt eine Fahrergage, die eigentlich sonst nur in der MotoGP-Klasse bezahlt wird. Pit Beirer: «Ja, das kann man so sagen.»