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Didier de Radigues: Wie er van der Straten überredete

Von Günther Wiesinger
Der vierfache GP-Sieger und TV-Kommentator Didier de Radigues hat seit dem schrecklichen Unfall in Mosport 1978 mit Hüftbeschwerden zu kämpfen. Marc van der Straten überzeugte er 2010 von der Moto2-WM.

Der 61-jährige Belgier Didier de Radigues, 350-ccm-Vizeweltmeister 1982, hat den belgischen Milliardär Marc van der Straten 2010 zur Mitwirkung an der neuen Moto2-WM überredet. Denn de Radigues bestritt nach seiner Zweiradkarriere Tourenwagenrennen und lernte dort den zahlungskräftigen Sponsor und leidenschaftlichen Motorsportfan kennen, der im Biergeschäft reich geworden ist. «Ich habe Marc gesagt, in der Moto2 kannst du für viel weniger Geld viel mehr Werbung erzielen», erinnert sich Didier.

Seit vielen Jahren ist der ehemalige GP-Fahrer de Radigues als MotoGP-TV-Kommentar beim belgischen RTL-Ableger tätig. Er war auch in der in der 500er-WM erfolgreich, zum Beispiel im Lucky-Strike-Suzuki 500-Werksteam. Didier schaffte 1986 und 1988 zwei zweite GP-Plätze in England und Österreich, dazu 49 weitere Top-Ten-Plätze. Insgesant hat de Radigues vier Grand Prix gewonnen und 14 Podestplätze errungen. Er war 1982 Vizeweltmeister in der 350-ccm-Klasse hinter Toni Mang. Dazu gewann er drei belgische Meistertitel (250 ccm, 350 ccm und 750 ccm).

1991 siegte Didier de Radigues auf einer Suzuki beim gefährlichen Straßenrennen in Macau. 1994 wechselte der Belgier zum Automobilrennsport. 1998 schaffte er auf vier Rädern mit BMW den Sieg beim 24-h-Rennen in Spa-Francorchanps. Und 2001 wurde er als Sportwagenfahrer Champion in der American Le Mans Series der Klasse LMP.

Zuletzt humpelte Didier allerdings bedenklich. «Ich habe an gewissen Tagen starke Beschwerden an der linken Hüfte», erzählte er. «Ich bin 1978 die 750er-WM in Mosport/Kanada gefahren. Steve Baker ist mit dem aus Florida stammenden Conrad Urbanowski kollidiert, Steve hat sich beim Sturz einen Knöchel und die Hand gebrochen.» Der Amerikaner Richard Schlachter donnerte ungeschoren an der Unfallstelle vorbei, dann kamen der amerikanische Fahrer Avrum Gudelksy und de Radigues angebraust, die ganze Fahrbahn war bereits mit Trümmern übersät. Beide stürzten schwer. «Ich habe damals eine Hüftluxation erlitten. Gudelsky hat den Unfall leider nicht überlebt. Es war schrecklich», blendet Didier de Radigues zurück.

«Seit vielen Jahren wird mir nahelegt, ich sollte mir ein neues Hüftgelenk implantieren lassen», sagt er. «Aber ich weigere mich. Ich will das noch ein paar Jahre hinauszögern.»

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