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Noch eine Einschränkung: Keine Gäste im Katar-Paddock

Von Günther Wiesinger
Zuerst musste das MotoGP-Rennen abgesagt werden. Jetzt wurden beim Katar-GP auch die Gäste der Teams kurzfristig aus dem Fahrerlager verbannt.

Bei allen Grand Prix bekommen die Teams der drei verschiedenen Klassen sowie alle im GP-Sport beschäftigten Industriefirmen (Helme, Lederkombis, Suspension, Werkzeugfirmen, Reifenhersteller, kleinere Motorradhersteller wie Kalex) für Freunde, Sponsoren, Partner oder Firmenangehörige eine gewisse Anzahl von «guest passes», die zum Eintritt ins Fahrerlager berechtigen, aber nicht in die Boxen oder in die Boxengasse.

Die Anzahl dieser «one event passes» variiert, je nach Größe und Bedeutung und Klasse des Teams, das gilt auch für die «service companies», also die erwähnte Motorrad-Industrie. Da die meisten Teams und Dienstleister (alle Helm- und Lederfirmen betreiben im Paddock einen Renndienst, wo das Material nach den Trainings gewartet wird, dazu die Reifen- und Suspension-Firmen) in Italien und Spanien beheimatet sind, geben die Teams die meisten Gästeausweise für die Rennen in Jerez, Catalunya, Aragón, Valencia, Mugello und Misano aus. Dementsprechend sind dort die Fahrerlager gerammelt voll.

Übrigens: Ein Moto2-Spitzenteam mit zwei Piloten erhält 500 Gästeausweise im Jahr, also 25 pro Event, die dann beliebig auf die verschiedenen Grand Prix aufgeteilt werden. Das Liqui Moly Intact-GP-Team beansprucht zum Beispiel den Großteil der Tickets für den Sachsenring-GP. Manchmal werden sie dann an unterschiedlichen Tagen an unterschiedliche Personen verteilt und abends wieder eingesammelt.

Die geringste Anzahl von Gästen sieht man jedes Jahr auf dem Losail Circuit. Trotzdem hat der GP-Promoter Losail Sports Club auf Anordnung der Regierung in Katar jetzt allen Inhabern von Gäste-Ausweisen für den Grand Prix vom Wochenende (Moto3 und Moto2) den Zutritt zum Fahrerlager untersagt.

Auch in vielen anderen Ländern sind Großveranstaltungen verboten, in der Schweiz mussten alle Events mit mehr als 1000 Personen vorläufig bis 15. März abgesagt werden.

Beim Katar-GP liessen sich bisher meist am Renntag nur 1500 Zuschauer blicken, ohne MotoGP werden es weniger sein, vielleicht 300 Gäste waren im Paddock zu sehen. «Wir haben neun Gästeausweise für Katar verteilt, fünf Gäste haben jetzt abgesagt», schilderte Liqui-Moly-Teamchef Jürgen Lingg.

Trotzdem ist die späte Entscheidung zu dieser Maßnahme ein Affront für die GP-Teams, denn die «guest passes» werden in erster Linie für Sponsoren verteilt, für Verwandte von Fahrern oder Teammitgliedern, die nur zu einzelnen Rennen im Jahr kommen. Denn die «permanent passes», die bei allen Grand Prix den Zugang zum Paddock sichern, sind den ständigen Teammitgliedern, Funktionären oder Berichterstattern vorbehalten, die zum Großteil der Grand Prix kommen.

Übrigens: Es gab auch Zweifel, ob die Italiener Franco Uncini und Loris Capirossi, zwei Mitglieder der Safety Commission, nach Katar reisen dürfen. Capirossi ist inzwischen in Doha eingetroffen, vielleicht wegen seines Wohnsitzes in Monte Carlo. Ex-Weltmeister und Safety-Officer Uncini soll durch einen Experten aus einem anderen Land ersetzt werden.

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