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Tom Lüthi: «Es wird ein davor und ein danach geben»

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi: Der Moto2-WM-Titel war das Ziel für die Saison 2020

Tom Lüthi: Der Moto2-WM-Titel war das Ziel für die Saison 2020

«Die Welt wird nach der Coronakrise eine andere sein, das ist mir absolut bewusst», sagt der Schweizer Tom Lüthi.

Tom Lüthi zählt zu den großen Routiniers in der Moto2-Weltmeisterschaft. Er bestreitet sie seit 2010, nur 2018 unternahm er einen Ausflug in die MotoGP-WM – bei Marc VDS-Honda als Teamkollege von Franco Morbidelli. Der Schweizer hat die Moto2-WM seit ihrem Bestehen auf den Rängen 4, 5, 4, 6, 4, 5, 2 (2016) und 2 (2017) sowie 3 (2019) beendet.

Beim Auftakt in Katar am 8. März musste der Routinier mit Platz 10 vorliebnehmen, nachdem er im Februar den Jerez-Test fast nach Belieben dominiert hatte. Und seither wartet der 33-jährige Kalex-Pilot nach Neuigkeiten von Dorna, FIM und IRTA; er will wissen, wann und ob die Saison 2020 weitergeht. Denn der 17-fache GP-Sieger mit bisher 287 GP-Einsätzen hat noch einiges vor. «Ich denke überhaupt nicht ans Aufhören», beteuerte Lüthi im Interview mit SPEEDWEEK.com. Und er will 15 Jahre nach dem Gewinn der 125er-WM endlich wieder Weltmeister werden. «Ja, das ist so. Bisher haben wir es nie zusammengenbracht. Deshalb wird das Gefühl immer stärker, dass die Aufgabe noch nicht erledigt ist. Es fühlt sich wirklich so an. Deshalb ist es egal, wann es weitergeht. Ich bin überzeugt, dass ich dieses Ziel noch verwirklichen kann.»

Tom Lüthi trainiert momentan ohne Motorrad, und er will fit sein, sobald die Saison fortgeführt werden kann. «Die Planung ist momentan schwierig. Man kann nicht abschätzen, wann es wieder weitergeht und in welcher Form», sagt er. «Diese Pandemie ist eine sehr krasse Sache. Das ist mir absolut bewusst. Ich nehme das überhaupt nicht auf die leichte Schulter. Aber man darf trotzdem den Humor und die Lebensfreude nicht verlieren, auch wenn es manchmal schwierig ist. Das gilt nicht nur für die Sportler, sondern für alle. man muss sich an alle Vorschriften halten, aber man muss das Leben trotzdem leben, mit gesundem Menschenverstand.»

«Die Welt wird nach der Coronakrise eine andere sein, das ist mir absolut bewusst. Aber wie sie aussehen wird, das wissen wir nicht», macht sich Tom Gedanken über die Zeit, welche die Politiker gern als «neue Normalität» bezeichnen.

Tom Lüthi nimmt erleichtert zur Kenntnis, dass er in der Schweiz lebt, weil hier die Politiker genau so rasch und verantwortungsvoll auf die Pandemie reagiert haben we in Deutschland und Österreich.

«Ja, da muss ich zustimmen. Schon bei der ersten Pressekonferenz des Schweizer Bundesrats wurden wir sehr detailliert über die Pläne und Maßnahmen informiert. Damals habe ich gesagt: 'Wow, ich möchte nicht auf dem Stuhl dieser Bundesräte hocken.' Unsere Politiker erledigen ihre Aufgabe in dieser schwierigen Zeit wirklich gut. Ich habe vollen Respekt ihnen gegenüber. Das ist jetzt in dieser Situation ein harter Job. Das ist happig. Es geht um viele Menschenleben.»

«Wir müssen gemeinsam durch diese Krise durch», macht sich der unermüdliche Kämpfer Mut, der seit Beginn seiner GP-Karriere (Debüt beim Sachsenring-GP 2002) schon viele Rückschläge gemeistert hat. «Wir müssen das jetzt durchziehen. Wir müssen darauf vertrauen, dass möglichst viele Regierungen und Länder das Problem möglichst rasch in den Griff kriegen. Sobald das normale Leben zurückkehrt, kann man wieder über den Sport reden und sich Gedanken über die Rückkehr auf die Rennstrecke machen.»

WM-Stand Moto2 (nach 1 von 20 Rennen):

1. Nagashima, Kalex, 25 Punkte.
2. Baldassarri, Kalex, 20
3. Bastianini, Kalex, 16.
4. Roberts, Kalex, 13
5. Gardner, Kalex, 11.
6. Navarro, Speed Up, 10.
7. Schrötter, Kalex, 9
8. Canet, Speed Up 8
9. Vierge, Kalex, 7
10. Lüthi, Kalex, Kalex, 6
11. Bendsneyder, NTS, 5
12. Bezzecchi, Kalex, 4
13. Di Giannantonio, Speed Up, 3
14. Dixon, Kalex, 2
15. Manzi, MV Agusta, 1

WM-Stand Moto3 (nach 1 von 20 Rennen)

1. Arenas, KTM, 25 Punkte
2. McPhee, Honda, 20
3. Ogura, Honda, 16
4. Masia, Honda, 13
5. Suzuki, Honda, 11.
6. Rodrigo, Honda, 10
7. Alcoba, Honda, 9
8. Salac, Honda. 8
9. Foggia, Honda, 7
10. Raul Fernandez, KTM, 6
11. Sergio Garcia, Honda, 5
12. Deniz Öncü, KTM, 4
13. Lopez, Husqvarna., 3
14. Toba, KTM, 2
15. Arbolino, Honda, 1

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