Coronakrise: Viele Fahrer müssen nachverhandeln
Marcel Schrötter wartet wie seine Moto2-Kollegen seit dem 8. März auf Renn-Action
Die Corona-Zwangspause sorgt für einen Ausnahmezustand, egal wo man im Sport hinsieht. Im Motorsport sind vor allem die Privatteams bedroht, aber auch in einem millionenschweren MotoGP-Werksteam wie bei Ducati Corse soll es für die Fahrer Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci laut Renndirektor Paolo Ciabatti unter Umständen Gehaltskürzungen geben. Diese Top-Asse können das jedoch recht gut verschmerzen.
Anders sieht es in den WM-Kategorien Moto2 und Moto3 aus. Die Teams stehen dort bereits unter dem finanziellen Schutzschirm von Rechteinhaber Dorna und erhalten pro Monat ca. 40.000 bzw. 25.000 Euro. Wie geht es den Nicht-Werksfahrern in der Krise? «Klar wird meist bei den Fahrern als erstes gespart, weil die in der Regel ja auch mehr als die Mechaniker verdienen», erklärte Deutschlands Moto2-Ass Marcel Schrötter.
Der Pflugdorfer, der den Moto2-Saisonauftakt in Doha als auf Platz 7 beendet hat, ist bei der Truppe Liqui Moly Intact GP aus Memmingen sehr gut aufgehoben. «Klar leben wir alle vom Geld, das wir verdienen. Bei uns geht es aber jedem relativ gut», bekräftigte Schrötter. Er weiß aber auch: «In vielen Verträgen ist auch die exakte Zahl der Rennen festgelegt. Wenn es dann weniger sind, wollen die Sponsoren natürlich nachverhandeln.»
Bei Marcel Schrötter ist im Hintergrund der ehemalige Geschäftsmann Michael Kories für die Verträge und Sponsoring-Abkommen verantwortlich. Schrötter gewährt Einblicke: «Am kritischsten ist es bei den Ausrüstern wie etwa Helm und Lederkombi.»
Wichtiger Tipp des 27-Jährigen: «Man sollte in schwierigen Zeiten lieber nicht auf stur schalten, denn es ist wichtiger, dass es dann im Jahr danach mit dem Sponsor auch noch weitergeht.» Zudem gibt Schrötter zu bedenken: «Auch im Fall einer Verletzung kann es ja passieren, dass man dann weniger Geld verdient.»