Marcel Schrötter: «In der WM ein Wörtchen mitreden»
Marcel Schrötter ist gespannt auf den Moto2-Neustart
Im ersten und bisher einzigen Rennen der Moto2-WM 2020 kam Marcel Schrötter in Doha am 8. März auf Rang 7 ins Ziel. Bevor in Jerez nach mehr als vier Monaten Stillstand der Neustart der Weltmeisterschaft erfolgt, sprach der Kalex-Pilot aus dem Liqui Moly Intact GP Team über seine Zielsetzung für die Corona-Saison.
«Es wäre schön, wenn wir in der Weltmeisterschaft mitreden könnten», unterstrich Schrötter, der 2019 drei Mal auf Pole-Position und drei Mal auf dem Podest stand. «Die WM in den Top-3 zu beenden wäre ein schönes Ziel. Ich glaube, wir waren im Vorjahr auf einem guten Weg, es kam viel zusammen. Ich bin aber trotz allem – dem Reifen am Anfang, dann dem Schlüsselbeinbruch in Misano – WM-Achter geworden. Klar, am Schluss war es enttäuschend», gab er zu.
«Wir waren [2019] aber auf einem sehr guten Weg», bekräftigte der 27-jährige Deutsche. «Da müssen wir einfach das Positive und die guten Informationen mitnehmen und in diesem Jahr genauso umsetzen – und das Negative oder die Fehler in diesem Jahr verbessern. Katar lief bis zum Rennwochenende okay, die Tests waren super, wir waren als Team gut dabei – und auch dann im Rennen war die Pace eigentlich gut. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten in den Trainings, ich musste von weit hinten starten, aber der Speed ist da und das ist das Wichtigste. Das werden wir versuchen bei den nächsten Rennen, wenn es jetzt weitergeht, umzusetzen.»
133 Tage werden seit dem Rennen in Katar vergangenen sein, wenn die Moto2-Asse in Jerez in einer Woche erstmals wieder um WM-Punkte kämpfen werden. «Es wird eine neue Situation, weil es für alle eine extrem lange Pause war, deswegen ist man schon gespannt, wie es funktionieren wird», überlegte Schrötter. «Das Ziel ist von Anfang an ums Podium zu kämpfen und das hoffentlich in jedem Rennen. Wenn es einmal nicht ganz so gut laufen sollte, dann das Maximum rausholen und einfach versuchen, jedes Wochenende ein Wörtchen mitzureden. Dann können wir hoffentlich am Ende des Jahres auch ein Wörtchen mitreden – in der Fahrerwertung, aber auch dem Team würden wir sehr gerne den Titel schenken. Das war im letzten Jahr extrem knapp und für mich sehr enttäuschend, weil ich im letzten Rennen eine sehr schwache Leistung gebracht habe und wir nur wenige Punkte gebraucht hätten. Das war für mich sehr hart.»
Zur Erinnerung: 2019 landete das deutsche Intact GP Team mit Lüthi und Schrötter in der Endabrechnung nur vier Punkte hinter Teamweltmeister Flexbox HP 40 (Baldassarri und Fernandez), nachdem Marcel in Valencia über Platz 16 nicht hinausgekommen war.
Wen schätzt der Bayer für die verkürzte WM-Saison 2020 besonders stark ein? «Schwierig», grübelte er. «Im Endeffekt werden es wieder die Namen wie im letzten Rennen und im letzten Jahr sein, aber die Moto2 ist einfach unberechenbar. Tom ist das beste Beispiel: In Katar kämpft er lange um Platz 13 und am Ende des Jahres fährt er um den Titel mit. So eng kann es beisammen sein: Einer wird 15. und im nächsten Rennen vielleicht Erster. Deswegen kann man keinen Namen nennen, die Klasse ist extrem schwierig und extrem umkämpft.»
Deshalb gilt für Schrötter: «Wir müssen auf uns schauen und unsere Leistung bringen, dann interessieren die anderen nicht so sehr.»