Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

Schrötter und Lüthi: Vorderrad-Gefühl fehlt noch

Von Mario Furli
Marcel Schrötter war nach Platz 12 am Freitag vor allem froh darüber, so kurz nach der «arm-pump»-OP schon wieder seine Kalex steuern zu können. Sein Intact-GP-Kollege Tom Lüthi war nach Rang 20 natürlich unzufrieden.

Nur zehn Tage nach seiner Arm-OP saß Marcel Schrötter am Freitag bereits wieder auf seiner Intact GP-Kalex. Immer noch leicht von einer Schwellung beeinträchtigt, schaffte er es immerhin im ersten Training mit einer Zeit von 2:03,185 min auf den fünften Platz und landete in der Gesamtwertung mit sieben Zehntel Abstand zum Tagesschnellsten Sam Lowes auf dem zwölften Platz. Auf der 5,4 Kilometer langen Strecke, auf der am Freitag Grip-Mangel herrschte, steht für den 27-Jährigen am Samstag ganz oben auf dem Plan, ein besseres Gefühl beim Einlenken und für das Vorderrad zu finden.

«Das Wichtigste ist, dass es mit dem frisch operierten Arm ganz gut zu fahren geht. Wobei es sich noch etwas komisch anfühlt. Er ist noch ziemlich angeschwollen, was es in der Kombi etwas eng macht. Dennoch geht es um Einiges besser, ohne fest im Arm zu werden und ohne die damit verbundenen Schmerzen», berichtete der Deutsche am Freitagabend in Brünn. «Heute Morgen lief es ganz gut. Am Nachmittag sind wir den ersten Run auf gebrauchten Reifen gefahren, da haben wir aber schon gemerkt, dass wir uns weiter verbessern müssen. Ich habe mich etwas schwer getan und ich weiß auch nicht, was mit der Strecke los ist, aber die ist sehr rutschig. Die Reifen bauen nach zwei Runden schon extrem ab. Das macht es schwierig, zu verstehen und natürlich zu fahren. Im Großen und Ganzen fühle ich mich aber auf dem Bike wohl, wenn auch wir natürlich bei einigen Sachen zusehen müssen, dass wir uns verbessern, besonders beim Einlenken und dem Vorderrad-Gefühl. Wir haben in beiden Trainings mit beiden Vorderreifen einiges hin und her probiert und waren zuletzt nicht mit der optimalen Lösung unterwegs. Für den ersten Tag können wir hinsichtlich der OP, die erste eine Woche her ist, zufrieden sein. Ich werde mich jetzt erholen, den Arm kühlen und morgen weiter kämpfen.»

Tom Lüthis Hoffnungen, an den Aufwärtstrend aus dem Andalusien-GP anknüpfen zu können, erfüllten sich an Tag 1 in Brünn noch nicht. Zwar steigerte er sich zum Nachmittag um mehr als zwei Zehntel, mit seiner Zeit von 2:03,592 min war er jedoch immer noch über eine Sekunde von der Spitze entfernt. Damit und mit dem 20. Platz gibt sich der erfahrene Schweizer natürlich nicht zufrieden.

«Es war ein schwieriger erster Tag. Wir haben wirklich gehofft, dass wir auf die letzte Performance von Jerez aufbauen können. Aber es hat uns eher zurückgeworfen», seufzte der WM-Dritte von 2019. «Wir hatten richtig Probleme, das sieht man auch an den Zeiten, da gibt es nichts schön zu reden. Wir versuchen die Probleme in den Griff zu bekommen, es zu verstehen. Wir stecken momentan noch mitten in der Analyse. Noch haben wir keinen konkreten Ansatz, aber wir haben über den Tag hinweg einiges versucht, was wir uns jetzt genauer anschauen und auswerten müssen. Es ist letztlich eine Kombination: Wenn man kein Gefühl beim Einlenken hat und man einige Vorderrad-Slides hatte, fehlt logischerweise das Vertrauen. Das spielt alles zusammen und dann fehlt eben das letzten Quäntchen Vertrauen, um wirklich ans Limit zu gehen. Es ist wichtig, dass wir das jetzt durchbrechen und eine Richtung einschlagen, mit der wir besser arbeiten können, aber da bin ich sehr zuversichtlich.»

Kombinierte Zeitenliste Moto2, Brünn, 7. August:

1. Lowes, 2:02,480 min
2. Bastianini, + 0,209 sec
3. Marini, + 0,319
4. Roberts, + 0,336
5. Navarro, + 0,343
6. Nagashima, + 0,409
7. Di Giannantonio, + 0,450
8. Bezzecchi, + 0,530
9. Gardner, + 0,657
10. Manzi, + 0,659
11. Fernandez, + 0,661
12. Schrötter, + 0,705
Ferner:
20. Lüthi, + 1,112
25. Aegerter, + 1,485

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