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Aron Canet prangert an: «Wegen Tattoos abgelehnt»

Von Nora Lantschner
Aron Canet, aktuell Dritter in der Moto2-WM, lüftete nach dem frühzeitigen Aus im Motegi-GP das Geheimnis um seine Holz-Fliege und sorgt damit im MotoGP-Fahrerlager von Buriram für Gesprächsstoff.

Ein Jahr lang legte Aron Canet bei jedem Besuch im Parc Fermé eine Fliege aus Holz um. Was es damit auf sich hatte, wollte der Spanier eigentlich erst nach seinem ersten Moto2-Sieg verraten. Der lässt aber weiter auf sich warten und nachdem der sechsfache Moto3-GP-Sieger in Motegi in Führung liegend gestürzt war, entschied er, mit der Fliegen-Tradition zu brechen.

Im Interview mit dem spanischen Sportportal as.com verriet Canet dazu: «Die Sache mit der Fliege ist eine Botschaft an einige Leute in- und außerhalb des Fahrerlagers, die mich auf diskriminierende Weise mit diesem oder jenem gebrandmarkt haben, ohne mich zu kennen, nur weil ich tätowiert bin. Du bist kein besserer oder schlechterer Mensch, weil du Tattoos hast. Einige sehen mich als Schläger oder Mörder, weil ich Tattoos auf meinem Körper habe, obwohl ich in Wirklichkeit derselbe Junge bin wie damals, als ich 16 Jahre alt war», fand der 22-Jährige deutliche Worte.

Canet weiter: «Ich glaube, ich habe in dieser Zeit in der WM gezeigt, dass ich sowohl mit als auch ohne Fliege aufs Podest fahren kann. Mit oder ohne Tätowierungen, wir geben gleich Gas und ich bin die gleiche Person und der gleiche Spitzensportler, der morgens aufsteht, um zu Hause in Andorra zu trainieren. Tattoos zu haben muss dich nicht zu einem besseren oder schlechteren Menschen machen, dasselbe gilt für das Tragen einer Fliege.»

Die Fliegen-Aktion hatte ihren Ursprung in den Vorkommnissen rund um Mugello 2021, erinnert sich der Moto3-Vizeweltmeister von 2019: «Wir haben mit mehreren Teams aus verschiedenen Kategorien verhandelt, einige lehnten mich aber ab, weil ich Tattoos hatte. Und außerhalb des Fahrerlagers wurde ich auch wegen meines Images gebrandmarkt, ohne dass die Leute mich kennen. Ich kann verstehen, dass ich Reggaeton mag und ein anderer Hardrock, aber deshalb behandle ich ihn doch nicht schlechter.»

Einige MotoGP-Stars wurden am Donnerstag am Rande des Thailand-GP auf die Anklage von Canet angesprochen. WM-Leader Fabio Quartararo, dessen rechter Arm übrigens auch vollständig tätowiert ist, äußerte sich vorsichtig: «Ich weiß, dass es für einige Marken wichtig ist, dass einer keine Tattoos hat. Ich kann die Teams also auch verstehen. Es ist aber traurig, weil er ein wirklich starker Fahrer ist. Hoffentlich findet er jemanden, sobald er bereit ist, in die MotoGP zu kommen.»

«Es ist ziemlich merkwürdig, dass wir im heutigen Zeitalter noch solche Probleme haben», machte Pecco Bagnaia seinen Standpunkt deutlich. «Es heißt nichts, wenn du viele Tattoos hast. Es ist also ziemlich merkwürdig, wenn dich Teams deshalb ablehnen. Ich verstehe es nicht.»

Enea Bastianini stimmt seinem künftigen Ducati-Teamkollegen zu. «Ich glaube, Aron ist ein sehr schneller Fahrer. Ich war 2017 sein Teamkollege, er ist auch ein guter Kerl», ergänzte die «Bestia».

Moto2-WM-Stand nach 16 von 20 Grand Prix:

1. Augusto Fernandez 234 Punkte. 2. Ogura 232. 3. Canet 177. 4. Vietti 162. 5. Arbolino 138. 6. Acosta 132. 7. Roberts 126. 8. Dixon 121. 9. Chantra 120. 10. Lopez 105. 11. Schrötter 104. 12. Navarro 83. 13. Bendsneyder 74. 14. Arenas 73. 15. Beaubier 55. 16. Lowes 51. 17. Aldeguer 48. 18. Alcoba 47. 19. Gonzalez 44. 20. Baltus 28. 21. Salac 27. 22. Dalla Porta 15. 23. Manzi 9. 24. Zaccone 9. 25. Fenati 7. 26. Rodrigo 6. 27. Ramirez 5. 28. Kubo 4. 29. Kelly 3. 30. Pasini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 395 Punkte. 2. Boscoscuro 137. 3. MV Agusta 5.

Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 366 Punkte. 2. Idemitsu Honda Team Asia 352. 3. Flexbox HP40 260. 4. GASGAS Team Aspar 194. 5. Elf Marc VDS Racing 189. 6. Mooney VR46 Racing 162. 7. EGO+ Speed up 160. 8. Liqui Moly Intact GP Team 151. 9. Italtrans Racing 141. 10. Pertamina Mandalika SAG 80. 11. American Racing 58. 12. Yamaha VR46 Master Camp 57. 13. Gresini Racing 36. 14. RW Racing GP 28. 15. MV Agusta Forward 5.

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