MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Alonso nach Moto2-Premiere: «Keinen Knopf angefasst»

Von Thomas Kuttruf
Mit neuer alter Mannschaft: David Alonso fuhr ein fehlerfreies Moto2-Debüt

Mit neuer alter Mannschaft: David Alonso fuhr ein fehlerfreies Moto2-Debüt

Nach sturzfreier Premiere auf der Moto2-Kalex trat ein glücklicher, aber völlig erschöpfter David Alonso aus der CFMOTO-Box. Der Kolumbianer mit der #80 spricht begeistert über den Neustart in Jerez.

Am vergangenen Sonntag feierte David Alonso den perfekten Abschied aus der Moto3-Weltmeisterschaft. In Barcelona zauberte der 18-Jährige zum 14. Mal im Laufe der Saison 2024 und verließ als Sieger und Weltmeister die Bühne.

Nur wenige Tage später stecken dem extrem populären Racer aus der Mannschaft von Jorge «Aspar» Martinez bereits 130 Runden Moto2 in den Knochen. Für die CFMOTO-Struktur, die ihre Aufstellung für 2025 komplett auf den Kopf stellt, war es alternativlos, nicht die erstbeste Testmöglichkeit wahrzunehmen. Mit David Alonso und Daniel Holgado in der Moto2 plus ebenfalls neuer Moto2-Paarung gab es nochmals einen intensiven Arbeitseinsatz für das Team aus Valencia.

Auch organisatorisch ändert sich einiges – denn Alonso nimmt in die Moto2-Herausforderung seine komplette Technik-Mannschaft aus der kleinen Klasse mit. Der Moto3-Dominator erklärte: «In der Saison 2024 ist in meiner Mannschaft etwas ganz Besonderes entstanden, wir haben als Familie zusammengearbeitet – was sehr wichtig ist. Also haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Wir fangen also gemeinsam bei Null an.»

Aus sportlicher Sicht verlief der Start planmäßig und ohne Kratzer. Während die Mit-Aufsteiger Collin Veijer und Dani Holgado je einmal zu Boden gingen, gelang es der #80 zwei wertvolle, sturzfreie Tage zu absolvieren.

Der Kolumbianer erklärte am Abend in Jerez: «Das Gefühl über die Reifen ist sehr vergleichbar mit dem in den Moto3 und ich habe hier sofort viel Vertrauen entwickelt. Dass ich dann auch wirklich komplett ohne Crash testen konnte, ist ein gutes Gefühl.»

Neben dem vertrauten Grip-Gefühl ging der Aspar-Held auch bereits auf die vielen Unterschiede ein: «Es ist natürlich ein anderer Stil und ich muss mich nun darauf einstellen, das Bike mehr mit dem Gasgriff zu lenken. Hier liegt der größte Unterschied, dass was passiert, wenn du das Gas aus den Ecken öffnest, ist beeindruckend. Und ich gebe zu, ich habe hier auch einige Male die Kontrolle verloren.»

Der Kolumbianer weiter: «Dazu kommt, man muss über die Bremse mehr Tempo abbauen. Der letzte Teil der Verzögerung in Richtung Scheitel ist ganz anders als auf der Moto3.»

Alonso gestand: «So glücklich ich jetzt bin, so kaputt bin ich auch. Die Moto2 fordert körperlich sehr viel mehr und ich muss definitiv auch das Training intensivieren, um die Grundspannung zu verbessern.»

Erschöpft, aber mit strahlenden Augen berichtete Alonso, der 2024 in der Moto3 mit 14 Siegen alles in Grund und Boden gefahren hatte: «Ich habe das Fahren sehr genossen, auch weil es eine neue Herausforderung ist. Mir ist schon nach dem ersten Tag bewusst geworden, wie hart es sein wird, hier konkurrenzfähig zu sein. Dabei habe ich noch nicht einmal irgendwas an den Einstellungen probiert – ich habe keinen Knopf angefasst. So wie es gelaufen ist, war es der optimale Abschluss eines unglaublichen Jahres.»

Spannend: Nach zwei Tagen und weit über 100 Runden waren die Top-3 aus der Moto3 nur um 0,058 Sekunden auseinander. Die Rookie-Wertung 2025 der Moto2 könnte zu einem grandiosen Revival werden.

Ergebnisse Moto2 Test Jerez (22. November):

1. Deniz Öncü (TR), Kalex, 1:40,679 min
2. Adrian Huertas (E), Kalex, +0,321 sec
3. Izan Guevara (E), Boscoscuro, +0,617
4. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +0,739
5. Collin Veijer (NL), Kalex, +0,862
6. Daniel Holgado (E), Kalex, +0,918
7. David Alonso (CO), Kalex, +0,920
8. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +1,250

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