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Gino Borsoi über Moto2-Team: «Wir beginnen bei null»

Von Stephan Moosbrugger
Gino Borsoi

Gino Borsoi

Pramac-Teammanager Gino Borsoi sprach im Interview mit SPEEDWEEK.com über die Herausforderung, innerhalb kurzer Zeit ein Moto2-Team komplett neu aufzubauen. Der «Shakedown-Test» für Pramac Yamaha in Jerez lief gut.

Nach dem größten Triumph in der Geschichte des Pramac-Teams – dem Gewinn des MotoGP-Titels mit Jorge Martin –, startete für die italienische Truppe in Barcelona nach 20 gemeinsamen Jahren mit Ducati ein neues Kapitel mit Yamaha. Beim Test auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya am letzten Dienstag hat sich das Team neu formiert und die beiden neuen Fahrer Miguel Oliveira und Jack Miller konnten ihre ersten Runden mit der M1 drehen.

Zugleich begann für Pramac Yamaha in der Moto2-Klasse ein neues Abenteuer. Auch diese Einheit wird unter der Regie von Pramac-Teammanager Gino Borsoi stehen, als Fahrer wurden der Spanier Izan Guevara und der Italiener Tony Arbolino engagiert.

Das erste Zusammentreffen des Teams erfolgte letzte Woche am Freitag bei einem privaten Test auf dem Circuito de Jerez. «Abgesehen von Izan Guevara, den ich bereits von der Moto3 kenne, ist der Rest des Teams neu für mich. Die gesamte Crew habe ich bisher nicht gekannt, ich habe sie unmittelbar vor dem Test das erste Mal getroffen», räumte Borsoi ein. «Wir begannen unseren ersten Tag als Shakedown-Test mit dem Bike und dem Team. Es war ein großartiger Tag mit wenigen Problemen, die beiden Fahrer waren happy mit dem Bike. Wir waren nicht auf eine schnelle Rundenzeit aus – es ging uns darum, ein erstes Gefühl zu bekommen und eine Beziehung innerhalb des Teams aufzubauen, denn es war der erste gemeinsame Tag überhaupt. Es war ein guter Shakedown-Test für uns.»

Guevara und Arbolino beendeten den Test auf den Rängen drei und vier. In den nächsten Wochen geht es für Pramac Yamaha darum, sich bestmöglich auf die Saison 2025 vorzubereiten. Viel Zeit bleibt nicht dafür und an Urlaub muss Teammanager Borsoi derzeit wohl auch nicht denken. «Ein Moto2-Team aufzubauen, ist keine leichte Aufgabe. Wir müssen Werkzeuge, Ersatzteile, Flight Cases, einfach alles organisieren – wir starten komplett bei Null», betonte der 50-Jährige. «Vor einem Monat haben wir mit den Vorbereitungen begonnen und uns angesehen, was wir alles benötigen für dieses Projekt. Auch wenn wir jetzt noch einige Monate vor uns haben, ist das nicht genug – im Februar müssen wir zu 100 Prozent bereit sein. Auch mit der Weihnachtszeit ist es nicht einfach, denn da verlierst du mindestens 20 Tage. Es wird ein harter Winter. Aber wir haben schon einiges an Material bestellt, haben viele Ideen und alle Leute in der Box helfen mir, das Team in der kurzen Zeit aufzubauen. Wir möchten professionell starten.» Muss alles neu organisiert werden, konnte nichts vom VR46-Mastercamp-Team übernommen werden? «Nein, leider nicht», lachte Borsoi. «Es hätte uns geholfen, aber es war nicht möglich. Wie ich schon sagte, wir müssen bei Null starten.»

Weshalb hat man sich für das Chassis von Boscoscuro und nicht für Kalex entschieden? «Wir hatten zu Beginn eine Diskussion, dabei haben beide Fahrer Boscoscuro präferiert. Es ist ein großartiges Bike, sie gewannen in diesem Jahr die Weltmeisterschaft und haben einen großartigen Job gemacht. Nach einigen Meetings haben wir uns dann dazu entschieden, mit Boscoscuro in dieses Projekt zu gehen.»

Ergebnisse Moto2 Test Jerez (22. November):

1. Deniz Öncü (TR), Kalex, 1:40,679 min
2. Adrian Huertas (E), Kalex, +0,321 sec
3. Izan Guevara (E), Boscoscuro, +0,617
4. Tony Arbolino (I), Boscoscuro, +0,739
5. Collin Veijer (NL), Kalex, +0,862
6. Daniel Holgado (E), Kalex, +0,918
7. David Alonso (CO), Kalex, +0,920
8. Ivan Ortola (E), Boscoscuro, +1,250

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