Gresini überrascht: China ist raus, Italjet ist drin
Die Präsentation des neu formierten Gresini Racing-Moto2-Teams in Imola stand unter italienischer Flagge. Denn obwohl es mit Darryn Binder auch einen neuen Piloten zu präsentieren gab, bot die Mannschaft aus Faenza eine echte Überraschung auf: 2025 prangt der Name Italjet großflächig auf den Flanken der Moto2-Renner von Kalex.
Der etablierte Roller-Hersteller löst damit den chinesischen Konzern QJ Motor als Hauptsponsor ab. Dass die Marke aus China nicht mehr Teil des Gresini-Partner-Netzwerks ist, überrascht wenig. Nach einem Eklat beim Japan-GP in Motegi hatte Gresini Racing bei noch vier ausstehenden Events sämtliche QJ-Aufkleber entfernt und die Saison ohne offiziellen Titelsponsor zu Ende gebracht.
In Imola zauberte Carlo Merlini, der bei Gresini als oberster Kaufmann und Marketingleiter aktiv ist, mit Italjet einen neuen Geldgeber auf die Bühne. Sichtlich zufrieden sagte Merlini: «Für das Team ist es ein sehr glücklicher Moment, denn wir haben es geschafft, in sehr kurzer Zeit eine neue Kooperation mit Italjet zu realisieren. Die Familie, die hinter Italjet steht und selbst für den Rennsport lebt, hat uns schnell überzeugt.»
Bekräftigt wurde die Partnerschaft auch von Seiten des nicht nur in Italien bekannten Scooter-Herstellers. Italjet-CEO Massimo Tartarini: «Für uns ist diese Verbindung großartig und nahezu logisch. Es ist einfach, sie zu erklären. Wir leben nur 20 Minuten voneinander entfernt und mein Vater Leopoldo ist mit Fausto (Gresini) auf den Rennstrecken ebenfalls als Rennfahrer groß geworden. Eine Verbindung, die bereits sehr lange besteht, ist nun offiziell.»
Der Italjet-Boss ergänzte: «Natürlich wollen wir auch in der Kommunikation von dem internationalen Sponsoring profitieren. Wir werden im kommenden Jahr einen neuen 700er-Roller präsentieren und diesen global vermarkten. Die Partnerschaft mit Gresini und die Sichtbarkeit auf der ganzen Welt soll uns dabei helfen.»
Die ist gegeben. Bei der Enthüllung der Moto2-Renner der Saison 2025 blieben keine Fragen nach dem neuen größten Geldgeber offen.
Fahrerisch setzt Gresini in der mittleren WM-Kategorie weiterhin auf Albert Arenas. Der Spanier kam als Champion in die Moto2. Der bislang vermisste große Durchbruch soll nun im zweiten Jahr bei Gresini erfolgen.
Neu an Bord ist Darryn Binder. Der Südafrikaner tauschte die Plätze mit Manuel Gonzalez, der nun für die deutsche Intact-GP-Einheit auf Punktejagd geht. Verantwortlich für das Moto2-Team ist Luca Gresini.
Der Teammanager sprach beiden Piloten volles Vertrauen aus: «Alberts Qualitäten sind großartig, denn einen Moto3-WM-Titel gewinnt man nicht per Zufall. Auch Darryn kann bei Gresini eine starke Zukunft haben. Er hatte zuletzt viel Pech auch mit Verletzungen, doch auch er hatte 2024 immer wieder mit seinem Speed beeindruckt.»
Erstmals auf Zeitenjagd geht die Mannschaft im Rahmen der IRTA-Tests in Portimao (12./13. Februar). Der angekündigte 700er-Power-Scooter von Italjet wird dabei nicht als Fahrerlager-Roller zum Einsatz kommen. Schon seit Längerem dürfen innerhalb des Paddocks nur noch E-Scooter verwendet werden.