Tom Lüthi: Comeback ungewiss – kommt Gino Rea?
Ausser Gefecht: Tom Lüthi
Der Schweizer Tom Lüthi (26) aus dem Team Interwetten Paddock wird bei den ersten zwei Moto2-WM-Rennen in Katar (7. April) und Austin (21. April) aller Voraussicht nach nicht ersetzt.
Ausser dem italienisch-stämmigen Engländer Gino Rea bietet sich momentan kein Ersatzfahrer mit ausreichend Moto2-WM-Erfahrung an.
Dr. med. Marc Mettler rechnet bei Tom Lüthi, der am 14. Februar beim IRTA-Test in Valencia von Ratthapark Wilairot abgeschossen wurde, mit einer Genesungszeit von bis zu zwölf Wochen. Ein genauere Prognose kann erst in den nächsten zehn Tagen abgegeben werden. Die komplizierten Brüche am rechten Ellbogen, am Oberarm und der Schulter wurden vom Chefarzt des Spitals Münsingen in einer fünfstündigen Operation fixiert.
Mit dem Rehabilitationstraining konnte Tom Lüthi bisher nicht beginnen. Besonders der rechte Ellbogen wurde arg in Mitleidenschaft gezogen.
Da der Titelgewinn ohnedies abgehakt werden muss, wenn der Suter-Pilot auf zwei, drei oder mehr WM-Läufe verzichten muss, wird der letztjährige WM-Vierte erst nach der vollständigen Wiederherstellung wieder an den Start gehen. Denn vor dem Comeback müssen eine wochenlange Therapie und anschliessend Testfahrten absolviert werden. Eine Rückkehr vor Juni (Mugello-GP am 2. Juni oder Barcelona-GP am 16. Juni) ist daher nicht sonderlich realistisch. Sogar eine Pause bis Juli oder August muss befürchtet werden.
Der Transport-Lkw des Interwetten-Paddock-Teams parkt bis zum nächsten IRTA-Test (18. bis 21. März) auf dem Gelände des Circuito de Jerez, wo Toms Teamkollege Philipp Öttl diese Woche von Dienstag bis Donnerstag seine Moto3-Kalex-KTM getestet hat.
Da kein aussichtsreicher Kandidat als Ersatzfahrer in Sicht ist, könnte sich das Interwetten-Team die kostspieligen Übersee-Reisen nach Katar und Texas sparen und ab 5. Mai beim Jerez-GP zum Beispiel den Briten Gino Rea auf die Suter setzen. Der Sepang-GP-Dritte von 2012 kennt dieses Motorrad aus dem letzten Jahr, als er im Gresini-Team eine Suter steuerte.
Wenn das Interwetten-Team im Ranking der Teamvereinigung IRTA nicht ins Bodenlose abrutschen und bei Rennen wie Assen, Sachsenring, Brünn und Misano weiter Anspruch auf eine Box haben will, muss spätestens beim Europa-Auftakt ein Ersatzfahrer nominiert werden. Die IRTA-Funktionäre legen Teamchef Daniel M. Epp eine Verpflichtung von Gino Rea nahe, der erst vor zwei Wochen nach dem Zerfall des neuen ESGP-Teams von Johan Stigefelt und Gary Ekerold arbeitslos wurde.
Rea könnte für das Interwetten-Team bereits ab 18. März testen. Denn das Material steht bereits in Andalusien bereit. Es müsste nur die Technik-Crew mit Alfred Willecke eingeflogen werden.