Scott Redding: Erster Mittelklasse-Champ seit 1971?
Nach der Blütezeit mit Barry Sheene haben die Briten im GP-Sport eine jahrzehntelange Dürreperiode erlebt. Dafür gab es Serienerfolge in der Superbike-WM – mit Carl Fogarty, Neil Hodgson und James Toseland.
Die neue GP-Generation mit Bradley Smith, Scott Redding, Danny Kent und Cal Crutchlow hat Grossbritannien wieder auf die Erfolgsstrasse befördert.
Scott Redding könnte der erste britische Weltmeister in der mittleren Hubraumklasse seit Phil Read 1971 (!) werden.
Redding gewann am 1. September den MotoGP-Heim-GP in Silverstone und ist damit der erste britische GP-Pilot, der in Donington Park (2008, 125 ccm) und in Silverstone WM-Rennen gewonnen hat.
In den beiden kleinen Klassen hat das seit Chas Mortimer (Sieg auf der TT 1972/125 ccm und TT 1976/250 ccm) kein Engländer geschafft.
Redding ist ausserdem der erste Brite seit Phil Read 1971, der in der mittleren Klasse drei Siege in einer Saison errungen hat.
Redding ist bereits seit dem Silverstone-Triumph der punktestärkste Brite, den es in der mittleren Klasse je gegeben hat. Nach Silverstone hatte er 192 Punkte, inzwischen sind es 215.
Scott Redding liegt mit der Kalex des belgischen Teams Marc VDS Racing vier Rennen vor Schluss genau 20 Punkte vor Pol Espargaró.
Der Erfolg in Silverstone bedeutete gleichzeitig den ersten Sieg eines Briten beim Heimrennen in der mittleren Klasse seit Tom Herron 1976 bei der TT auf der Insel Man 1976.
Redding hat bei 23-WM-Rennen 2013 bisher acht Podestplätze erzielt.
Sieben Podestplätze hat zuletzt Rod Gould als letzter Brite 1972 auf der 250er-Werks-Yamaha errungen.
Nach Barry Sheenes drei Siegen in der 500-ccm-Klasse 1979 hat es bis zum Jahr 2013 gedauert, bis wieder ein Brite drei GP-Siege in einer Saison in einer Solo-GP-Klasse errungen hat.
Reddings Moto2-Sieg in Silverstone war der 99. GP-Triumph eines Briten in der 250/Moto2-Klasse. Phil Read führt die Liste mit 27 Siegen an, es folgen Mike Hailwood (21), Rod Gould (10), Bill Ivy (7), Fergus Anderson, Maurice Cann und Scott Redding (je 3); dann reihen sich Mick Grant, Bob McIntyre, Cecil Sandford, Ralph Bryans, Arthur Wheeler, Charlie Williams und Chas Mortimer (je 2) ein sowie Alan Carter, John Hartle, Tom Herron, Bill Lomas, Jeremy McWilliams, Tommy Woods, Derek Minter, Tommy Robb, Alan Shepherd, John Surtees und Ray McCullogh (je 1).