Dunlop-Manager Clinton Howe: «Wir mussten handeln»
Dunlop-Rennmanager Clinton Howe
Das Moto2-Rennen auf Phillip Island wird von 25 auf 13 Runden verkürzt, nicht alle Teams und Fahrer haben für diese Vorsichtsmassnahme der Einheitsreifen-Lieferanten Dunlop Verständnis.
SPEEDWEEK.com hat mit Clinton Howe gesprochen, dem Operation Manager Grand Prix von Dunlop.
Es gab Probleme bei Terol und Aegerter. Bei Terol lösten sich zwei Hinterreifen in ihre Bestandteile auf, bei Aegerter flog auch ein Riesenbrocken davon?
Ja, das ist Samstagfrüh im dritten freien Training passiert.
Im Grunde haben wir die Teams gebeten, sie sollten 17-Runden-Runs machen. Damit wir sehen, wie es mit der Laufzeit der Hinterreifen aussieht.
Kallio ist es gelungen, eine Renndistanz abzuspulen. Wir haben bei ihm eine Beschädigung am Hinterreifen festgestellt.
Bei Aegerter haben wir einen Run mit 17 Runden erlebt, ohne Probleme.
Aber es gibt ein Foto, da fehlt an seinem Hinterreifen ein handtellergrosses Stück.
Ja, sicher. Das war Aegerters Reifen. Da ist etwas sehr Ähnliches passiert wie bei den anderen beschädigten Reifen.
Wir haben das Problem bei drei Fahrern gesehen.
Aber die Superbikes hatten hier ihren WM-Lauf schon im Februar. Es gab seither unzählige nationale Meisterschaftsrennen hier. Hatte Dunlop keine brauchbaren Informationen über den Fahrbahnbelag?
Doch. Wir haben bei den lokalen Rennen unsere ganze Testarbeit erledigt, bei den australischen Superbike-Rennen zum Beispiel.
Wayne Maxwell hat unsere letztjährigen Moto2-Rennreifen hier auf dem neuen Belag getestet. Sie haben perfekt funktioniert.
Obwohl der Reifenabrieb sehr hoch war, deshalb waren die Abnützungserscheinungen zu stark.
Wir hatten die Moto2-Reifen bereits hierher verfrachtet. Wir haben danach mit Luftfracht einen widerstandsfähigeren Reifen nachgeschickt, von dem wir meinten, er würde die Distanz überstehen.
Wir hatten diesen neuen Reifen im Juli mit Tito Rabat und Nico Terol in Argentinien getestet. Das war der einzige Reifen, der in Argentinien 25 Runden überstanden hat. Deshalb haben wir ihn hiergebracht.
80 Prozent der Fahrer hätte damit die Renndistanz bewältigen können.
Aber wenn bei 20 Prozent der Fahrer Zweifel bestehen, musst du handeln.
Domi Aegerter sagte am Freitag, er habe 24 Runden mit einem Reifen abgespult. Es sei ein Kalex-Problem, nicht ein Suter-Problem?
Was sich heute herausgestellt hat... Da würde ich eher das Gegenteil behaupten.
Bei den Suter, die wir gesehen haben, bei denen diese Probleme aufgetaucht sind, sind diese Schwierigkeiten früher aufgetreten als bei den Kalex-Piloten.
Sobald die das Bike kürzer gemacht haben, wurde der Hinterreifen stärker belastet. Dann sind die Probleme rascher aufgetreten. Wenn du den Radstand verlängerst, tritt kein Problem mehr auf.
Aber als Aegerter Samstagfrüh das Set-up geändert hat, hat er diese Probleme bekommen.