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Tom Lüthi (Rang 8): «Musste über das Limit gehen»

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi auf der Suter in Le Mans

Tom Lüthi auf der Suter in Le Mans

Tom Lüthi musste in Le Mans die Vormachtstellung der Kalex-Maschinen anerkennen, er war machtlos und verlor auch den Fight gegen Domi Aegerter um Platz 7.

Nach der starken Moto2-Saison 2013 mit regelmässigen Podestplätzen, wollte Tom Lüthi (seit 2002 in der WM dabei) in diesem Jahr konstant um Podestplätze fighten, in der WM ganz nach vorne kommen – und sich für einen MotoGP-Platz empfehlen.

Doch die Realität sieht anders aus: Nach fünf Rennen liegt der Schweizer Suter-Pilot aus dem Interwetten-Team von Dani Epp in der WM an sechster Stelle, er hat 40 Punkte eingeheimst, Rabat bereits 99.

Das Team hatte schon Ende 2012 einen Wechsel zu Kalex in Betracht gezogen, aber schliesslich auf den Faktor «Swissness» und «Made in Switzerland» gesetzt, ausserdem wurde Tom Lüthi damals bei Suter die Rolle der Nr. 1 zugesichert.

Tom, nur Platz 8, du wirkst ernüchtert. Braucht man heute eine Kalex, wenn man aufs Podest fahren will?

Ha, ich weiss nicht... Hier und heute sieht es so aus, ja. Ich meine, es ist jetzt schwierig, eine Aussage zu machen, wer, wie, was? Aber wenn du die Ergebnisliste anschaust... Dann sind die Kalex vorne weggefahren.
Ich habe es auch so erlebt. Ich habe am Anfang keine Chance gehabt, ich habe mittendrin keine Chance gehabt, und ich habe am Schluss keine Chance gehabt.
Es war ein konstantes Wegfahren der Spitzengruppe.

Momentan herrscht auch beim Technomag-Team von Domi Aegerter wenig Zufriedenheit mit Suter, auch Caterham beschwert sich. Es heisst, bei Suter sei das Set-up-Fenster, wo alles passt, schmaler als bei Kalex?

Das kann ich nicht beurteilen, ich bin noch nie eine Kalex gefahren, ich weiss das nicht. Die Suter funktioniert sehr, sehr gut, wenn’s passt. Aber bei Suter ist vielleicht die Pyramide, wo alles stimmt, ein bisschen spitzer, es ist schwieriger, die richtige Balance zu finden für die perfekte Abstimmung. Wenn es nicht 100-prozentig passt, ist es anscheinend schwieriger, das Motorrad zu überfahren, also übers Limit rauszugehen und noch eine gute Zeit hinzubringen.

Zum Rennen heute: Ist es ungefähr so gelaufen, wie du nach Startplatz 5 erwartet hast?

Nein, überhaupt nicht. Nein, gar nicht, weit weg davon. Ich wollte ums Podest kämpfen und in der Spitzengruppe mitfahren. Aber wir waren weit weg davon.

Du hast im Training nur 0,154 sec auf die Bestzeit verloren. Im Rennen waren die Unterschiede deutlicher?

Ja, sie waren schlimmer als erwartet. Genau. Es war natürlich schon in Jerez im Rennen ein Desaster. Hier war es ein bisschen weniger schlimm, aber immer noch schlimm. Ich habe nicht erwartet, dass es so krass sein wird. Die Spitze ist mir konstant weggefahren. Wir verlieren viel zu viel.

Du hast in 26 Runden 15,5 Sekunden verloren, also mehr als 0,5 sec pro Runde?

Ja, das ist viel zu krass. Gut, ich habe am Schluss noch einen Fehler gehabt, aber der hat den Braten auch nicht mehr fett gemacht. Ob jetzt der Domi vor mir ist oder nicht, wir verlieren beide viel zu viel Zeit auf die Spitzengruppe.

Wie hast du den Fight gegen Domi Aegerter erlebt?

Ja, es ist nicht wirklich zum Showdown gekommen, weil mir der Fehler passiert ist. Ich habe versucht zu pushen, ich bin übers Limit vom Motorrad gekommen, es hat mir das Vorderrad weggeschlagen, ich musste geradeaus fahren.

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