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Intact-Chef Stefan Keckeisen: «MotoGP ist kein Thema»

Von Günther Wiesinger
Das Dynavolt Intact GP-Team: Kuhn, Cortese, Keckeisen und Lingg

Das Dynavolt Intact GP-Team: Kuhn, Cortese, Keckeisen und Lingg

Das Dynavolt Intact-GP-Team will mit Sandro Cortese so bald wie möglich die Rennperformance In der Moto2 verbessern. Von einem MotoGP-Einstieg ist keine Rede.

Das deutsche Dynavolt Intact GP-Team hat in diesem Jahr mit Sandro Cortese in den Moto2-Trainings schon zwei zweite Plätze (Doha und Jerez) erzielt, zuletzt in Barcelona fuhr der Moto3-Weltmeister von 2012 von Startplatz 4 los.

Aber die Umsetzung in den Rennen lässt einiges zu wünschen übrig. Cortese liegt nur an zwölfter Stelle, hinter den Moto2-Rookies Viñales, Salom, Folger und Lowes.

Dabei wollten die Teameigentümer Stefan Keckeisen (Intact Batterien), Wolfgang Kuhn (Kuhn Bau AG) und Jürgen Lingg (Technical Director und Teammanager) in der zweiten Moto2-Saison des 24-jährigen Berkheimers um Podestplätze kämpfen.

Bisher bestes Rennergebnis von Cortese: Platz 7.

«An unseren Zielen für 2014 hat sich trotz der bisher nicht zufriedenstellenden Rennergebnisse nicht geändert», sagt Keckeisen. «Wir trauen Sandro immer noch zu, dass er in dieser Saison um Podestplätze kämpft. Er hat sich gegenüber 2013 im Speed deutlich gesteigert. Und ich wette, dass er in der WM-Endabrechnung 2014 am Schluss unter den ersten zehn sein wird.»

Auch wenn der Zwei-Jahres-Vertrag mit Cortese am Jahresende ausläuft und die Option für 2015 bisher nicht eingelöst wurde, besteht für Stefan Keckeisen kein Zweifel: «Wir planen auch die Moto2-WM im nächsten Jahr mit Sandro. Wir haben immer von einen Drei-Jahres-Plan gesprochen. Es läuft ja auch unser Sponsorvertrag mit Dynavolt über drei Jahre.»

Die Meldungen und Gerüchte, sein Team plane für 2016 bereits den Aufstieg in die MotoGP-WM, dementiert Teamgründer Stefen Keckeisen aus Memmingen («Wir wollen im Allgäu das Abt Racing Team des Zweiradsports werden») sehr energisch.

«Die MotoGP-Klasse ist für uns überhaupt kein Thema», betont Keckeisen. «Wir haben uns damit bisher keine Sekunde befasst. Man hört ja dauernd, dass keine neuen Teams aufgenommen werden. Und wir haben keine Ahnung, ob sich so ein Projekt für ein deutsches Team finanzieren lassen würde.»

Fakt ist: Die MotoGP-WM ist eine geschlossene Gesellschaft. 2015 muss sogar das Suzuki-Werksteam auf die Dorna-Zuschüsse verzichten, weil nur 22 Fahrer von der Dorna finanziert werden. Und es fahren jetzt schon 23. Aus diesem Grund hat sogar der belgische Bier-Milliardär Marc van der Straten (VDS) mit seinem Marc-VDS-Racing-Team bisher auf den Aufstieg verzichtet. Und auch Sito Pons, der jetzt mit Viñales und Salom die Moto2-WM fährt, zögert.

Das Intact-Team kalkuliert jetzt in der Moto2-WM mit rund 1,5 Mio Euro im Jahr und müsste in der MotoGP-WM zwischen 5 und 6,5 Millionen (das ist das Budget von LCR-Honda) auftreiben, je nach Material. «Uns kostet allein das Material pro Fahrer 1,8 bis 1,9 Millionen Euro» sagt Drive-M7-Teambesitzer Jorge Martinez, der die Honda-Production-Racer RCV1000R für Nicky Hayden und Hiroshi Aoyama kauft und damit in der Regel um Platz 12 kämpft.

Besseres Material ist nicht verfügbar, denn Honda, Yamaha und Ducati rüsten neben den Werksteams nur je zwei Fahrer mit Prototypen aus: Gresini-Honda und LCR-Honda, Tech-3-Yamaha und Pramac-Ducati.

Ausserdem: So ein Factory-Paket kostet rund 3,5 Millionen Euro an Leasinggebühren pro Fahrer und Saison. Das konnte auch Kiefer Racing nach dem Moto2-WM-Titelgewinn mit Stefan Bradl für 2012 nicht finanzieren.

Wesentlich naheliegender ist für das Dynavolt Intact GP-Team ein anderer Schritt, nämlich die Vergrösserung des Teams um einen zweiten Fahrer, sei es in der Moto3- oder in der Moto2Klasse. Deshalb stand vor einem Jahr schon der Malaysier Zulfahmi Khairuddin zur Debatte.

«Aber für 2015 haben wir uns dazu noch keine Gedanken gemacht, das machen wir frühestens in der Sommerpause», betont Keckeisen.

Mit den Rennställen Marc VDS (Rabat und Kallio; sechs Siege in sieben Rennen) und Paginas Amarillas HP 40 Pons (Viñales und Salom) stehen in der Moto2-Klasse zwei Teams an der Spitze, die mit zwei Topfahrern antreten. «Die zwei Piloten schaukeln sich gegenseitig auf», ist Keckeisen überzeugt. «Diese beiden Teams stehen dort, wo man stehen muss und wo wir eines Tages in der Moto2 auch stehen möchten. Die sind super aufgestellt und können sich jetzt überlegen, ob sie den nächsten Schritt machen. Bei uns wurde über die MotoGP bisher keine Sekunde diskutiert. Wir haben in der Moto2 noch mega-harte Baustellen. Wir müssen schauen, dass wir den Kopf frei kriegen und Sandro etwas Zeit geben.»

Ausserdem: In den letzten Jahren sind jeweils nur die Moto2-Weltmeister Bradl, Márquez und Pol Espargaró in die Königsklasse aufgestiegen, dazu für 2014 auch Vizeweltmeister Scott Redding.

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