Marcel Schrötter (11.): «Das ist sehr unfair!»
Schrötter: Beim Bremsen macht die Mistral 610 große Probleme
Da Marcel Schrötter mehrmals die Streckenmarkierung um etwa zehn Zentimeter überquert hatte, wurde ihm per Boxentafel angezeigt, dass er sich einen Platz zurückfallen lassen muss. Auch Jonas Folger hätte dies tun müssen, doch er übersah die Boxentafel und musste daher eine Durchfahrtsstrafe absolvieren.
«Ich finde diese Regel sehr unfair, auch wenn der Bereich nicht mehr zur Strecke zählt. Dann müssen sie eben Kunstrasen statt Asphalt machen, da hat man dann sicher keinen Vorteil. In meinem Fall war es ziemlich unfair, denn ich musste meine Gruppe ziehen lassen und auf Pasini warten, der zwei oder drei Sekunden hinter mir lag. Bei Jonas war es noch schlimmer, er war weit vor der Gruppe, hat das Schild zu spät gesehen und musste noch durch die Box. Jonas hat ein super Rennen gezeigt, daher ist eine solche Strafe nicht fair. Der Vorteil beträgt sicher nicht einmal 0,1 sec. Das sollte man anders regeln, aber das ist nicht meine Aufgabe», erklärte Tech3-Pilot Schrötter gegenüber SPEEDWEEK.com.
«Es war ein hartes Rennen, denn die Strecke ist sehr anspruchsvoll, da werden 26 sehr lang», berichtete der 21-Jährige. «Doch ich war bis zur letzten Runde in sehr guter Verfassung. Im letzten Jahr hatte ich hier mit Schmerzen in meinem Arm zu kämpfen. Das war dieses Jahr nicht der Fall und ich fühlte mich gut. Trotzdem war es schade, denn ich musste regelrecht zusehen, wie ich überholt wurde. Ich kam am Anfang gut weg, aber unser Problem ist, dass ich mit der Mistral nicht spät bremsen kann. Ich kann kaum jemanden ausbremsen, aber meine Gegner können mich leicht in den Bremszonen überholen. Wenn ich hart bremsen und mehr als zwei Gänge herunterschalten muss, dann kommt das Motorrad sofort quer und ich habe riesige Probleme, das Bike zu stoppen. Dadurch tue ich mich sehr schwer. Drei oder vier Fahrer überholten mich daher auf der Bremse und brachten mich aus dem Rhythmus. Dazu musste ich auf Pasini warten und ihn vorbeilassen. Ich hing zwei Runden hinter ihm, obwohl ich viel schneller war, doch ich konnte mich nicht vorbeibremsen.»
«Positiv ist jedoch, dass ich in der letzten Runde nochmal meine Bestzeit verbessern konnte. Ich konnte die Lücke zur Gruppe vor mir schließen, das zeigt, dass mein Speed nicht schlecht ist, aber die Probleme in den Bremszonen müssen wir beheben, um vorne mitzufahren. In Aragón müssen wir einen Schritt nach vorne machen. Die Strecke gefällt mir sehr gut. Dort haben wir bereits getestet. Ich war relativ schnell und fühlte mich wohl. Dort will ich nicht nur Punkte sammeln, sondern ein Highlight setzen. Platz 5, 6 oder 7 ist das Ziel», verriet Schrötter.