Marcel Schrötter: «MotoGP im Hinterkopf»
Marcel Schrötter: Wie stark ist er 2015?
Dass Marcel Schrötter eines der größten deutschen Talente ist, stand schon bei seinem Meisterschaftsgewinn in der IDM 125 2008 fest. Im selben Jahr kam er als Deutscher Meister für nur ein CEV-Rennen nach Spanien – und siegte. Im Jahr darauf folgte ein weiterer Titel als Deutscher Meister und Europameister.
Mit der Honda RS 125 des Toni-Mang-Teams, die Sepp Schlögl vorbereitete, schnappte sich Schrötter bei seinem ersten Wildcard-Einsatz 2009 auf dem Sachsenring mit Platz 13 an Anhieb WM-Punkte. In Valencia beeindruckte er dann mit Rang 5 im 125-ccm-Rennen. Damit ließ er Fixstarter wie Sandro Cortese hinter sich.
Nach dem ersten WM-Jahr mit der Mang-Crew, in dem er immerhin 27 Punkte einfuhr, wechselte Schrötter 2011 auf die gnadenlos unterlegene Mahindra. Es folgten der baldige Bruch mit Mahindra und entbehrungsreiche Jahre. Im Frühjahr 2013 musste Marcel sogar sein Auto verkaufen, um weiter Rennen fahren zu können.
Schrötter: Schnell und konstant
Doch nun hat sich der Bayer in der Weltmeisterschaft etabliert. 2014 eroberte er mit der Mistral 610 des Tech3-Teams den zehnten Platz der Moto2-WM. Platz 7 auf Phillip Island war dabei sein bestes Ergebnis. «Ich werde ein weiteres Jahr bei Tech3 verbringen, weil ich an dieses Team glaube. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir uns 2015 steigern können. Schon in diesem Jahr kamen wir immer näher ran, punkteten regelmäßig und platzierten uns unter den Top-10. Nun muss uns eine weitere Steigerung gelingen.»
Sollte Schrötter 2015 konstant unter den Top-5 sein, will Tech3-Boss Hervé Poncharal sich für seinen Aufstieg in die MotoGP-Klasse stark machen. Dies bestätigte der Franzose bereits mehrfach gegenüber SPEEDWEEK.com.
«Natürlich habe ich die MotoGP-Klasse im Hinterkopf, aber das war nicht der wichtigste Grund, warum ich bei Tech3 bleiben wollte. Ohne Erfolg kommt man nämlich auch in diesem Team nicht in die MotoGP-Klasse. Daher muss ich erst in der Moto2-Klasse Erfolge feiern. Dafür muss ich mich verbessern, aber auch das Bike muss besser werden. Für Top-5-Platzierungen hat unser Paket das Potenzial. Darauf würde ich mich aber nicht ausruhen wollen», versichert der 21-Jährige.
Doch Schrötter ist bewusst, dass die Moto2-Klasse ein Haifischbecken ist. «In der Moto2-Klasse muss man an jedem Wochenende das Maximum aus sich selbst herausholen. Es muss einfach alles passen. Trotzdem müssen wir 2015 Top-5- oder Top-6-Resultate erzielen. Die Ergebnisse aus diesem Jahr würden nicht reichen, das ist mir klar.»