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Moto2-WM: Das Ende der Einheitsmotoren?

Von Günther Wiesinger
Momentan prüfen Dorna, IRTA und FIM, ob die Moto2-Einheitsmotoren auch nach 2018 bleiben und wer sie liefern könnte. Teamchef Aki Ajo plädiert für ein offeneres System mit unterschiedlichen Werken.

Der finnische Red Bull KTM-Teambesitzer Aki Ajo betreibt neben seinem erfolgreichen Moto3-WM-Team gleichzeitig einen Moto2-Rennstall, der 2015 mit Johann Zarco die Weltmeisterschaft gewann.

Ajo ist kein ausgesprochener Freund der 600-ccm-Honda-Einheitsmotoren, die allerdings bis Ende 2018 festgeschrieben sind.
Wünscht sich Ajo für 2019 ein ähnliches System wie in der Moto3-Klasse, das immerhin Werke wie Honda, KTM, Mahindra und Peugeot anzieht und dank eines strikten Reglements mit überschaubaren Kosten gehandhabt werden kann?

Oder wünscht er sich auch für 2019 Einheitsmotoren, nur mit mehr High-Tech und vielleicht von einem anderen Hersteller?
«Mir sind offenere Vorschriften immer lieber», betont Ajo, der mit Marc Márquez 2010 und mit Sandro Cortese 2012 und mit Johann Zarco 2015 inzwischen drei Fahrer-WM-Titel gewonnen hat. «Mir hat die Zweitakt-Ära gut gefallen, als die Hersteller viel Spielraum hatten und in den zwei kleinen Klassen 125 und 250 ccm verschiedene Werke von KTM über Honda, Yamaha, Gilera, Derbi und Aprilia dabei waren. Klar, die 250er-WM ist teuer geworden, als nur noch Aprilia siegfähige Motorräder angeboten hat. Manche hielten sogar de 125er-Zweitakter für kostspielig. Aber die 250-ccm-Moto3-Klasse ist auf jeden Fall teurer als die 125er-Klasse. Mir sind gelockerte Vorschriften lieber, weil sie die Hersteller anlocken. Und wenn die Werke Interesse an einer Kategorie haben, ist es leichter für die Teams und besser für die Meisterschaft. Es ist sinnvoller, wenn alle Hersteller Gelegenheit zum Mitmachen haben, grosse und kleinere. Manche Werke können sich nur die Teilnahme in den zwei kleinsten Klassen leisten... Andere nehmen an grösseren Rennserien teil. Trotzdem ist das gut für das Business, für die Weltmeisterschaft und schliesslich für alle Beteiligten.»

«Aber wenn wir die Vorschriften simpel halten, wenn wir die aktuellen Reglements für die Klassen Moto3 und Moto2 vergleichen, dann bevorzuge ich die Moto3-Klasse persönlich wesentlich mehr. Es gibt dort zwar strikte technische Vorschriften mit wenig Spielraum, aber trotzdem kann jeder Hersteller mitmachen. Mir ist diese Version lieber...»

«Aber auch das aktuelle Moto2-System hat gewisse Vorzüge», ergänzt Ajo. «Mir gefällt die Moto2-WM nach unserem ersten operativen Jahr ein bisschen besser als vorher. Aber ich wiederhole: Wenn wir mehr Hersteller in die unterschiedlichen GP-Klassen locken, profitieren alle Beteiligten, auch die Zuschauer.»

Ajo hat sich noch keine Gedanken über die technischen Moto2-Vorschriften für die Saison 2019 gemacht. Aber er plädiert für ein Reglement mit echten Rennmotoren. «In einer WM-Klasse sollte mehr moderne Technik zum Einsatz kommen, es sollte Prototypen-Technologie sein», meint der Finne. «Aber ich verstehe die Dorna, wenn sie die Kosten unter Kontrolle halten wollen. Das ist wichtig. Wir müssen den Teams die Möglichkeit geben, mit vernünftigen Budgets über die Saison zu kommen und ihre Rennställe am Leben zu halten. Trotzdem ist mir das Moto3-System mit unterschiedlichen Herstellern persönlich lieber.»

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