Jonas Folger nach Sturz: «Ich wollte einfach zu viel»
Riesige Enttäuschung im Intact-Team: Folger stürzte, Cortese wurde 15.
Das neue formierte Dynavolt Intact Team schaffte mit Folger und Cortese im Moto2-Qualifying in Katar die Ränge 1 und 6, doch im Rennen sah die Ausbeute mickrig aus: Jonas Folger stürzte in der dritten Runde mit mehr als 1,6 sec Vorsprung, Sandro Cortese kassierte wegen eines Frühstarts 20 Strafsekunden und landete deshalb nur auf Platz 15.
Teamteilhaber Stefan Keckeisen hatte sich natürlich mehr erwartet.
Der Intact-Batterien-Chef hatte auch keine Bedenken, als Folger in den ersten zwei Runden 1,597 sec Vorsprung herausfuhr.
«Denn diese 1:59er-Zeiten ist Jonas hier bei den Tests und in den Trainings die ganze Zeit auch gefahren», bemerkte Keckeisen. «Mein Gefühl sagt mir, er wäre den Gegnern heute davon gefahren. Nach dem Sturz war Jonas natürlich furchtbar enttäuscht.»
Doch nach dem Sturz von Folger kämpfte Sandro Cortese um das Podest, doch am Schluss wurden ihm 20 Sekunden wegen eines «jump starts» aufgebrummt, so fiel er an die 15. Stelle zurück.
Keckeisen: «Wir sind zwar beim Start ganz vorne dran gestanden, aber wir haben nicht gesehen, dass Sandro zu früh weggefahren ist. Vorne haben alle gezuckt, ich weiss nicht, wer der Erste war. Klar, die anderen orientieren sich dann... Es waren dann Rins, Zarco, Schrötter und Lowes. Rins wird wahrscheinlich der Erste gewesen sein, der gezuckt hat, denn er stand auf dem zweiten Startplatz. Ich bin jetzt gar nicht so arg enttäuscht, denn für uns war es heute trotzdem ein einigermassen guter Tag. Denn wir sind dabei, und das ist ganz wichtig. Ein bisschen relativiert es sich ja wieder, weil die anderen Favoriten auch abgestaubt worden sind. Aber dass Jonas keine Punkte geholt hat, ist ärgerlich. Aber wir müssen es so nehmen, wie es ist. Eines ist wichtig: Beide Fahrer waren heute super schnell. Sandro war auch im Warm-up schon sehr gut dabei. Eigentlich war es ein guter Tag. Aber leider haben wir kein Glück gehabt.»
SPEEDWEEK.com sprach auch mit dem bitter enttäuschten Jonas Folger. Warst du überrascht, wie schnell du dich in den ersten zwei Runden von den Gegnern absetzen konntest? «Ich habe nicht gewusst, dass ich so schnell wegfuhr. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich vielleicht ein bisschen Druck weggenommen. Ich hatte gesagt, wenn ich einen guten Start habe und mir keiner in die Quere kommt, dann versuche ich einfach, so schnell wie möglich auf gute Zeiten zu kommen.»
Hättest du nicht über die Schulter schauen können? «Genau das wollte ich nicht machen. Es war ein typischer Rennfehler, ich war zu schnell und wollte zu viel. Ich hatte durch den vollen Tank mehr Gewicht auf dem Vorderrad, das hätte ich berücksichtigen müssen. Mir tut es leid für das Team, denn wir waren an diesem Wochenende sehr schnell. Wir hätten dieses Rennen gewinnen können. Leider habe ich es verhaut, ich hätte die Pace dazu gehabt», weiß der Bayer.
«Nun müssen wir nach vorne schauen, auch wenn es noch so bitter ist. In Argentinien greifen wir wieder an.» Es ist doppelt ärgerlich, da nun viele starke Gegner wie Zarco, Morbidelli, Rins und Lowes nach Frühstarts bestraft wurden. «Ja. Das habe ich leider nicht mitbekommen, sonst wäre ich nicht so schnell ans Limit gegangen. Sie wollten es mir in der Runde anzeigen, in der ich das Bike wegschmiss», schilderte Folger.