Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Luis Salom (2.): «Ich wusste meine Position nicht»

Von Günther Wiesinger
«Meine Mutter sagte mir, dass ich endlich wieder Spaß haben muss», lachte der überglückliche Luis Salom nach Platz 2 in Katar. Auch Simone Corsi war nach seinem Podestplatz für Speed Up beschwingt.

In seiner ersten Moto2-Saison 2014 war Luis Salom als Rookie stark unterwegs. Er stand bereits bei seinem dritten Rennen in Argentinien als Dritter auf dem Podest und schaffte es in Mugello sogar auf den zweiten Platz. Doch 2015 erlebte der Spanier eine enttäuschende Saison voller Rückschläge, zwei fünfte Plätze in Mugello und Barcelona waren das höchste der Gefühle. Am Ende der Saison musste er das Team Paginas Amarillas HP40 von Sito Pons verlassen.

Manager Marco Rodrigo, der auch Jesko Raffin betreut, transferierte Salom zum Schweizer in das Stop-and-Go-Team von Edi Perales. Dort sorgte Salom nun für einen hervorragenden Saisonstart mit Platz 2 in Katar, nachdem sieben Fahrer mit Strafen wegen Frühstarts belegt wurden.

In der Startaufstellung stand Salom nur auf dem 18. Platz. «Ich wusste von gar nichts, ich pushte einfach die ganze Zeit. Dabei war ich sehr konzentriert. Erst am Samstag sprach ich mit meiner Mutter. Sie sagte mir: ‹Du hast die letzten beiden Jahre nicht genossen, du musst wieder Spaß haben.› Auch den Anfang der Saison habe ich nicht genossen, ich pushte beim Jerez-Test zu hart und hatte zwei schwere Stürze. Hier passierte mir das erneut, ich stürzte zwei Mal heftig.»

«Doch im Rennen kümmerte ich mich nicht um meine Position, sondern pushte einfach. Dabei überholte ich fünf oder sechs Fahrer, dann kam die große Lücke zu Sandro und Simone. Ich habe Druck gemacht und fuhr tiefe 2:00er-Zeiten. In der letzten Runde war ich an Sandro dran und überholte ihn direkt in der zweiten Kurve. Ich holte zu Simone auf und hatte die letzte Kurve perfekt vorbereitet, ich schnappte ihn und sah mein glückliches Team. Meine Position kannte ich aber immer noch nicht. Dann sah ich den großen Bildschirm und Platz 2. Doch ich habe es nicht verstanden. Ich will mich einfach beim Team bedanken, das mir die Möglichkeit gibt, in diesem und im nächsten Jahr in der Moto2-Klasse anzutreten. Großer Dank geht auch an meine Familie, die mich immer unterstützt», strahlte Salom vor Freude.

Auch Simone Corsi, dessen Leistungskurve nach seinem schweren Unfall 2014 in Großbritannien einbrach, erlebte in Katar ein Highlight. Bei seinem ersten Rennen für Speed Up, er ersetzt 2016 Sam Lowes, schaffte es der 28-jährige Italiener auf Platz 3. «Ich hatte kein gutes Qualifying, also nahmen wir für das Rennen nochmals Veränderungen vor, die mein Gefühl für das Bike glücklicherweise verbesserten. Ich hatte im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern einen guten Start und pushte in den ersten Runden sehr hart. Dieser Podestplatz macht mich, mein Team und meine Sponsoren sehr glücklich. Es ist ein guter Start in die Saison.»

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