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Johann Zarco: Jetzt bahnt sich Tech3-Yamaha-Deal an

Von Günther Wiesinger
Moto2-Weltmeister Johann Zarco ist jetzt der logische Nachfolger von Pol Espargáro bei Tech3-Yamaha. Der Franzose ist zwar kein Teenager mehr, aber sicher eine gute Wahl.

Nach dem dritten Saisonsieg in Barcelona gilt Johann Zarco wieder als klarer Favorit auf den Moto2-WM-Titel. Er liegt mit 106 Punkten nur noch zehn Punkte hinter Leader Sam Lowes (nur Platz 6 beim Catalunya-GP) und zwei Zähler hinter Alex Rins.

Und jetzt gilt Johann Zarco als klarer Favorit auf den zweiten Platz im Tech3-Yamaha-Team für 2017, wo Jonas Folger schon unterschrieben hat.

Vor dem Abgang von Pol Espargaró fand keine Annäherung zwischen Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal und Zarco sowie dessen Manager und Kumpel Laurent Fellon statt.

Denn erstens hoffte Poncharal auf eine Vertragsverlängerung von Pol, zweitens verfügt Zarco über einen reichlich mysteriösen Suzuki-MotoGP-Vertrag.

Diese Vereinbarung sichert ihm die Teilnahme im Suzuki-Werksteam beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka zu, dazu einen MotoGP-Test auf der Suzuki GSX-RR, der bisher für 19./20. Juli in Spielberg vorgesehen war.

«Und wenn ich bei diesem Test gut abschneide und in der Moto2-WM 2016 gut positioniert bin, kann ich eventuell nächstes Jahr für Suzuki MotoGP fahren», erklärte Zarco beim Mugello-GP gegenüber SPEEDWEEK.com.

Aber dieser Deal wird nur wirksam, wenn Suzuki ein Kundenteam findet. Im Winter stand noch Zarcos Moto2-Teambesitzer Aki Ajo zur Debatte, später Sito Pons. Suzuki fand dann kein Kundenteam, weil der 24. Teamplatz für 2017 nicht besetzt wird und LCR nicht umsteigen will.

Da also Suzuki keinen Platz für 2017 hat, sehen sich Zarco und Fellon jetzt anderweitig um.

Hervé Poncharal räumte am Sonntag in Barcelona ein, dass sich ein Vertrag mit Zarco, der am 16. Juli 26 Jahre alt wird, abzeichnet. «Es sieht so aus, als könne Johann jetzt zu uns wechseln», erklärte der Franzose gegenüber SPEEDWEEK.com.

Bei Tech3 fuhr seit Sylvain Guintoli im Jahr 2007 kein Franzose mehr in der Königsklasse, Olivier Jacque gewann im Jahr 2000 für auf der Tech3-Yamaha die 250er-WM. 2001 und 2002 bestritt er dann die 500er-WM und MotoGP-WM im Team Gauloises-Yamaha Tech3.

Nach den Rückzügen von Randy de Puniet (jetzt Testfahrer bei KTM) und Mike di Meglio (jetzt Testfahrer bei Aprilia) ist Loris Baz bei Avintia Ducati der einzige Franzose in der MotoGP-WM. Sein Platz bei Avintia wackelt, Zarco wird wohl 2017 der einzige MotoGp-Franzose sein, den die Dorna wegen des Le-Mans-GP und wegen der TV-Rechte für Eurosport France benötigt.

Mit 26 Jahren ist Zarco zwar kein Teenager mehr, aber das waren auch Edwards, Dovizioso und Crutchlow nicht, mit denen das Tech3-Team schöne Erfolge errungen hat.

Eine Aktion wie sie HRC mit Jack Miller gemacht hat, also ein Fahrertransfer von der Moto3 in die MotoGP, kam für Poncharal nie in Frage.

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